https://doi.org/10.1007/s00392-025-02625-4
1Katholisches Krankenhaus Dortmund West Klinik für Innere Medizin Dortmund, Deutschland; 2Fakultät für Gesundheit Department für Humanmedizin Witten, Deutschland
Einleitung
Die Diagnose der Herzinsuffizienz mit erhaltener Ejektionsfraktion (HFpEF) ist nach wie vor schwierig zu stellen, der Goldstandard ist eine invasive Rechtsherzkatheteruntersuchung. Für die nichtinvasive Diagnose gibt es zwei Multiparameter-Risikoscores, das HFA-PEFF- und das H2FPEF-Scoring-System. Beide integrieren morphologische Anzeichen einer strukturellen Herzerkrankung aus der Echokardiographie, Daten der Krankengeschichte und der HFA-PEFF-Score die Bestimmung von natriuretischen Peptiden. Es gibt jedoch immer noch eine Lücke in der Genauigkeit, wenn die Ergebnisse nicht eindeutig sind. Wir haben einen nicht-invasiven Test zur Diagnose von HFpEF entwickelt, der Parameter der Spiroergometrie (CPET = Cardiopulmonary Exercise Testing) verwendet.
Methoden / Ergebnisse
Wir haben uns für die Spiroergometrie entschieden, weil sie der Goldstandard für die Identifizierung der Ursache von ungeklärter Dyspnoe und/oder Belastungsintoleranz, den Hauptsymptomen der Herzinsuffizienz, ist. Wir führten den Test bei 100 Patienten durch. 50 Patienten mit HFpEF, die Diagnose wurde durch einen Wert von 6 im HFA-PEFF-Score gestellt, und 50 Patienten ohne die Diagnose einer Herzinsuffizienz. Für den Score wurden die Parameter der Spiroergometrie, die auf eine kardiale Limitierung hinweisen, verwendet. Für den Score wurden die Parameter gewählt, die die höchste diagnostische Relevanz hatten, ermittelt durch einen ungepaarten t-Test und ROC-Kurven-Analysen. Die Schwellenwerte zur Differenzierung zwischen Patienten mit einer HFpEF und Patienten ohne Herzinsuffizienz wurden mit Hilfe einer logistischen Regressionsanalyse geschätzt und an die in der Literatur beschriebenen Schwellenwerte angepasst. Die Genauigkeit der Ergebnisse bei Anwendung des Scores wurden durch ROC-Kurven-Analysen geprüft. Durch die Kombination von fünf Spiroergometrie-Parametern (VO2peak/Körpergewicht, VE/VCO2-Slope, Sauerstoffaufnahmeeffizienz-Slope (OUES), Energieeffizienz (VO2/WR-Slope) und der Anstieg von PetCO2 während der Belastung) erhielten wir bei Anwendung des Scores auf die untersuchte Patientenpopulation eine Sensitivität von 98% und eine Spezifität von 86 % für die Diagnose HFpEF. Durch Hinzufügen des NT-proBNP-Wertes verbesserte sich die Sensitivität auf 96 % bei einer Spezifität von 96 %.
Schlussfolgerung
Der CPET-HFpEF-Score ermöglicht es, die Diagnose HFpEF bei Patienten mit Belastungsintoleranz und Dyspnoe mit einem umfassenden Ganzkörpertestverfahren, der Spiroergometrie, zu bestätigen. In Kombination mit der Bestimmung von NT-proBNP kann die hohe diagnostische Genauigkeit weiter verbessert werden.
Tabelle 1: Punktsystem des CPET-HFpEF-Score, 0-2 Punkte keine HFpEF, 3-5 Punkte HFpEF
Parameter |
Definition |
Points |
VO2peak indexed by body weight |
< 20 ml/min/kg |
1 |
VE/VCO2 slope |
>30 |
1 |
VO2/WR-ratio |
< 8 ml/min/W |
1 |
OUES |
≤1,6 |
1 |
PetCO2-delta |
≤4 |
1 |
Abbildung 1: Ergebnisse der Anwendung des CPET-HFpEF-Score, weiße Balken = keine Herzinsuffizienz, schwarze Balken = HFpEF
Tabelle 2: Punktsystem des CPET-HFpEF-Score in Kombination mit NT-proBNP, 0-3 Punkte keine HFpEF, 4-6 Punkte HFpEF
Parameter |
Definition |
Points |
VO2peak indexed by body weight |
< 20 ml/min/kg |
1 |
VE/VCO2 slope |
> 30 |
1 |
VO2/WR-ratio |
< 8 ml/min/W |
1 |
OUES |
≤ 1,6 |
1 |
PetCO2-delta |
≤ 4 |
1 |
NT-proBNP |
≥ 300 pg/ml |
1 |
Abbildung 2: Ergebnisse der Anwendung des CPET-HFpEF-Score in Kombination mit NT-proBNP, weiße Balken = keine Herzinsuffizienz, schwarze Balken = HFpEF