im letzten Jahr konnten wir noch mehr Awareness für den Stellenwert von Herz-Kreislauf Erkrankungen als Todesursache Nummer eins in Deutschland schaffen. Zum einen wurden unter der Schirmherrschaft des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) die ersten konkreten Projekte der Nationalen Herz-Allianz (NHA) an den Start gebracht. Die Herz-Kreislauf-Gesundheit ist so stärker in den Fokus des BMGs gerückt und wir kommen unserem Ziel einer von der Politik getragenen, übergeordneten nationalen Herz-Kreislauf-Strategie näher. Ein wichtiger Pfeiler für die Optimierung der Patientenversorgung ist das DGK-Zentrum für kardiologische Versorgungsforschung, das bereits 18 Projekte seit seiner Gründung umsetzen konnte. Im letzten Jahr feierte es sein fünfjähriges Bestehen. Wir freuen uns, dass weiterhin ein großes Interesse an einer Zusammenarbeit mit dem DGK-Zentrum besteht.
Zum anderen trug der erfolgreiche Launch des neuen Portals Herzmedizin.de dazu bei, die NHA mit einem effektiven Kommunikationskanal an die Fachwelt sowie Patientinnen und Patienten auszustatten. Durch die Einrichtung einer zentralen Redaktion findet eine enge Abstimmung zwischen den unterschiedlichen Publikationsorganen und der Kommunikationsabteilung der DGK statt. Das Ergebnis ist eine qualitativ hochwertige Berichterstattung zu kardiovaskulären Themen mit einer großen Reichweite. So fand bereits zur Jahrestagung eine umfassende Kongressberichterstattung mit vielen Videointerviews auf Herzmedizin.de statt. Der Kongress widmete sich 2023 der Therapie der Herzinsuffizienz. In 18 Sälen und 5 Science Boxen fanden 386 Sitzungen statt. Auch die DGK Herztage lockten wieder mit einer Vielzahl spannender Sitzungen. Rund 2.700 Teilnehmende nahmen das Angebot zu Austausch und Weiterbildung im World Conference Center Bonn an. Der Kongress fand 2023 zum letzten Mal in Bonn statt. Wir freuen uns darauf, Sie im nächsten Jahr erstmalig in Hamburg zu begrüßen.
Mit dem Deutschen Echokardiographie-Kongress in Leipzig und dem DGK. Kardiale Bildgebung in Köln ergänzten zwei weitere qualitativ hochwertige Kongresse das Fortbildungsportfolio der DGK. Auch die Akademie der DGK verbuchte ein erfolgreiches Jahr. So konnten wieder neue Kurs-Konzepte entwickelt und umgesetzt werden. Mögliche Wege der Weiter- und Fortbildung werden in den Curricula festgelegt. Mit zwei neuen Curricula für die persönliche Zertifizierung von Assistenz- und Pflegefachkräften beziehen wir diese äußerst wichtige Berufsgruppe noch stärker in die Bekämpfung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen ein. Bei der Zertifizierung von Zentren sind im letzten Jahr die Übergangsregelungen für eine Reihe an Zusatzqualifikationen abgelaufen, sodass die Zertifizierungen der ersten Stätten beispielweise in der Schlafmedizin starteten.
Im Rahmen der Qualitätsoffensive der DGK wurden die Antragsprozesse außerdem vollständig digitalisiert. Mit der Publikation von Updates der Curricula für Kardiale Magnetresonanztomographie (K-MRT) sowie für Kardiale Computertomographie (K-CT) trägt die DGK zu einer angemessenen Ausbildung in diesen Diagnoseverfahren bei, die immer mehr an Bedeutung gewinnen. Der Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) zur Aufnahme des K-CTs in den gesetzlichen Leistungskatalog der Krankenkassen ist ein erster Schritt in die richtige Richtung. Auch hier hat die DGK sich gesundheitspolitisch eingebracht. Die Gesundheitspolitik ist einer der aktivsten Bereiche innerhalb der DGK, denn der Bedarf an fundierten Expertenmeinungen steigt stetig an. Zusätzlich wurde wieder eine Vielzahl von Positionspapieren, Konsensuspapieren, Empfehlungen und Leitlinien-Kommentare von den Gremien der DGK erarbeitet, um unseren Kolleginnen und Kollegen wichtige Handlungsempfehlungen von der Forschung direkt in die Kitteltasche mitzugeben.
An einem Positionspapier über Data Science Management war die Kommission für Experimentelle Kardiovaskuläre Medizin maßgeblich beteiligt. Die Kommission hat sich außerdem für die Belange der Medical Scientists stark gemacht, wie Professor Streckfuß-Bömecke im Interview erzählt, aber auch die Clinician Scientists wurden von der DGK gefördert. So war es besonders erfreulich, dass direkt zwei Forschungsstipendien im Rahmen des Clinician Scientist Programms vergeben wurden.
Beide Stipendiaten berichten von ihren Forschungsprojekten und den Erfahrungen, die sie in der klinischen Forschung sammeln konnten. Die DGK verzeichnete am Ende des Jahres 2023 mit 12.481 weiterhin eine steigende Mitgliederzahl. Ganze 50 % davon engagieren sich in mindestens einer Arbeitsgruppe, weitere 2.760 Personen arbeiten aktiv in unseren Sektionen mit. Das ist eine große Bereicherung, die sich in zahlreichen Veranstaltungen, Publikationen, Fortbildungen und anderen Projekten widerspiegelt, die in diesem Jahresbericht thematisiert werden. Wir bedanken uns herzlich bei Ihnen für das unermüdliche Engagement. Denn nur gemeinsam können wir die zahlreichen Herausforderungen unseres Faches meistern und die Patientenversorgung nachhaltig optimieren.