Frauenspezifische Aspekte in der Krankheitsentstehung und der Gesundheitsversorgung finden, sowohl im öffentlichen als auch im wissenschaftlichen Bereich, immer stärkere Beachtung. Einen besonderen Schwerpunkt bilden dabei frauenspezifische Besonderheiten bei Erkrankungen des Herzkreislaufsystems und geschlechtsspezifische Unterschiede in der Kardiologie. Daher setzt sich die Arbeitsgruppe Gendermedizin in der Kardiologie (AG 28) das Ziel, zum einen im Rahmen einer verstärkten Öffentlichkeitsarbeit das Bewusstsein für frauenspezifische Aspekte bei kardiovaskulären Erkrankungen zu stärken und zum anderen interdisziplinär ausgerichtete, prospektive Forschungsvorhaben anzuregen und aktiv an deren Realisierung mitzuwirken. Dabei bilden Erkenntnisse der bevölkerungsbasierten MONICA-Studie (Monitoring Trends and Determinants in Cardiovascular Disease) und der KORA-Studie (Kooperative Gesundheitsforschung in der Region Augsburg) eine wichtige Grundlage für die Konzeption neuer experimenteller und klinisch-epidemiologischer Studien.
Die Klärung frauenspezifischer pathogenetischer Mechanismen zusammen mit der Weiterentwicklung versorgungsmedizinischer Möglichkeiten ist eine bedeutende Grundlage für eine effektivere Prävention und eine verbesserte Behandlungsoption. Dies stellt eine große Herausforderung dar, aber auch eine besondere Chance einer frauenorientierten Aufklärung und Motivation zur Gesundheitsförderung.