N. Frey
Anlässlich des Beschlussentwurfs zur STIKO-Empfehlung einer Standardimpfung gegen Erkrankungen durch Respiratorische Synzytial-Viren (RSV) für Personen ≥ 75 Jahre sowie zur Indikationsimpfung von Personen im Alter von 60 bis 74 Jahren mit Risikofaktoren hat die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie e.V. am 15. Juli 2024 Stellung bezogen.
Atemwegsinfektionen erhöhen deutlich das Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse, wie akute Koronarsyndrome und Dekompensationen einer vorbestehenden Herzinsuffizienz. Dieses lässt sich insbesondere bei schweren Virusinfektionen wie Influenza nachweisen, bei der das Risiko z.B. für einen Myokardinfarkt in der ersten Woche bis zu 6-fach ansteigt. Zudem verlaufen Virusinfektionen (Influenza, SARS-Cov2) deutlich schwerer bei kardiovaskulär vorerkrankten Patienten. Dagegen konnte z.B. eine Influenza-Vakzinierung bei Patienten nach Myokardinfarkt das Risiko für adverse Ereignisse, einschließlich Gesamtmortalität, signifikant reduzieren.
Die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie begrüßt alle Bemühungen, durch gut verträgliche Impfungen die infektionsbedingt erhöhte Inzidenz kardiovaskulärer Ereignisse zu reduzieren bzw. bei bereits kardiovaskulär erkrankten Patienten das Risiko schwerer Verläufe zu verringern.