Genauigkeit und Durchführbarkeit von Heartnavigator-Messungen im Vergleich zum 3mensio Structural Heart Sizing Tool für LAA-Verschlüsse: eine monozentrische Studie.

Dominika Anna Kanschik (Düsseldorf)1, H. Heidari (Düsseldorf)1, V. Veulemans (Düsseldorf)1, K. Klein (Düsseldorf)1, M. Kelm (Düsseldorf)1, A. Polzin (Düsseldorf)1, C. Jung (Düsseldorf)1, T. Zeus (Düsseldorf)1, S. S. Afzal (Trier)2

1Universitätsklinikum Düsseldorf Klinik für Kardiologie, Pneumologie und Angiologie Düsseldorf, Deutschland; 2Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Trier Innere Medizin III Trier, Deutschland

 

Hintergrund

Der interventionelle Verschluss des linken Vorhofohrs (LAAC) ist eine etablierte Therapiealternative zur Schlaganfallprävention bei Patienten mit nichtvalvulärem Vorhofflimmern und Kontraindikationen für eine orale Antikoagulation (Empfehlungsklasse IIb). Aufgrund der äußerst variablen Anatomie des linken Vorhofohrs (LAA) spielt die Bildgebung bei der Planung des Verfahrens eine entscheidende Rolle, um eine optimale Größe des Occludersystems auszuwählen und klinische Ergebnisse zu erzielen. Die transösophageale Echokardiographie ist eines der am häufigsten verwendeten bildgebenden Verfahren für den LAAC. Aufgrund der dreidimensionalen Darstellung des LAA und der besseren räumlichen Auflösung wird jedoch immer häufiger die Mehrschicht-Computertomographie (MSCT) eingesetzt. Dies führt auch zu einem kontinuierlichen Anstieg der Anzahl von Software, die es uns ermöglicht, eine präprozedurale Größenbestimmung auf der Grundlage von MSCT-Daten durchzuführen. Dazu gehören die Software 3mensio und HeartNavigator. Bislang gibt es jedoch keine Analyse, die diese beide Analysemethoden miteinander vergleicht. In dieser Studie haben wir die präprozeduralen LAA-Messungen mit 3mensio und HeartNavigator evaluiert.

Methoden

Wir analysierten Daten von sechzig Patienten, die sich zwischen 2020 und 2022 in unserem Herzzentrum einem LAAC unterzogen haben und bei denen vor dem Eingriff eine MSCT durchgeführt wurde. Wir haben die Messungen des Ostiums, der Landezone und der Tiefe sowohl mit 3mensio als auch mit HeartNavigator durchgeführt. Um die Reproduzierbarkeit der Daten zu beurteilen, führten zwei weitere Kardiologen zusätzlich 3mensio- und HeartNavigator-Messungen durch.

Ergebnisse

Beim Vergleich der mit 3mensio und HeartNavigator durchgeführten Messungen wurden keine signifikanten Unterschiede festgestellt. Im Einzelnen waren die 3mensio-Messungen gegenüber den HeartNavigator-Messungen folgend: Ostium min: 21.16 ± 3.34 vs. 21.30 ± 3.36 (p = 0.158); Ostium max 28.70 ± 3.69 vs. 28.83 ± 3.64 (p = 0.151); Landezone min 18.79 ± 3.04 vs. 18.89 ± 3.43 (p = 0.669); Landezone max 22.19 ± 3.46 vs. 22.02 ± 3.65 (p = 0.233); Tiefe 21.73 ± 8.66 vs. 20.62 ± 3.82 (p = 0.113). Darüber hinaus konnte für alle Werte eine ausgezeichnete Interobserver-Zuverlässigkeit mit beiden Programmen nachgewiesen werden. Für HeartNavigator: Ostium min: ICC 0.919 (0.886 – 0.924); Ostium max: ICC 0.972 (0.957 – 0.982); Landezone min: ICC 0.950 (0.925 – 0.968); Landezone max: ICC 0.961 (0.940 – 0.975); Tiefe ICC 0.975 (0.961 – 0.984). Für 3mensio: Ostium min: ICC 0.917 (0.876 – 0.926); Ostium max: ICC 0.959 (0.937 – 0.974); Landezone min: ICC 0.949 (0.922 – 0.967); Landezone max: ICC 0.954 (0.931 – 0.971); Tiefe ICC 0.903 (0.856 – 0.937).

Schlussfolgerung

Präprozedurale MSCT-Messungen der LAA-Dimensionen sind mit HeartNavigator und 3mensio gleichermaßen präzise. Wenn die Module weiterentwickelt werden, ist es perspektivisch denkbar, dass die LAA-Messungen automatisch erfolgen können.

 

 

 

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