T2ρ-Bildgebung mit einer optimierten Continuous-Wave-MLEV (CW-MLEV) Sequenz und T2ρ-Quantifizierung im myokardialen Fibrose-Modell

Hintergrund

Spin-Locking (SL) wird primär für die Vermessung der T-Relaxation eingesetzt. Hier wurde nachgewiesen, dass sich T für den nativen Nachweis myokardialer Fibrose eignet [1]. Die T-Relaxation, die ebenfalls im SL-Zustand auftritt, wurde hingegen kaum erforscht. 2005 wurde festgestellt, dass T-gewichtete Aufnahmen des Gehirns im Vergleich zur konventionellen T2-Bildgebung einen 40% höheren Kontrast erzeugen [2]. Bei Kleintieren wurde gezeigt, dass T ein Monitoring der Makrophagenakkumulation bei Entzündungen ermöglicht [3]. Obwohl Vorteile der T-Bildgebung belegt werden konnten, wurde kein MR-Präparationsverfahren speziell für diese Anwendung entwickelt. In dieser Arbeit wird untersucht, welche Präparationstechnik für die gezielte Erzeugung von T-Kontrast geeignet ist. Hierzu wurde eine ursprünglich für T etablierte Sequenz [4] als Goldstandard mit einer neuen, speziell für T-Kontrast optimierten Continuous-Wave-Malcolm-Levitt (CW-MLEV) Präparation verglichen. Die beiden Verfahren wurden in Simulationen sowie in In-vivo-Messungen an Mäusen verglichen.

Methoden

Die Sequenzdiagramme sind in Abb. 1A dargestellt. CW-MLEV nutzt eine direkte Abfolge kontinuierlicher Refokussierungspulse. In Simulationen wurde die Anfälligkeit gengenüber Feldinhomogenitäten verglichen. Weiterhin wurden die Bildqualität sowie die Güte der T2ρ-Quantifizierung experimentell im Myokard verglichen. Es wurde jeweils der R2-Wert ausgewertet. Alle Messungen wurden auf einem präklinischen 7T Scanner durchgeführt. Weiterhin wurden Messungen an Tieren mit verifizierter myokardialer Fibrose vorgenommen. Hier wurde die neue CW-MLEV Technik für T und eine etablierte T-Sequenz eingesetzt.

Ergebnisse

Die Bloch-Simulationen zeigen, dass CW-MLEV eine höhere Robustheit gegenüber Feldabweichungen aufweist. Die Referenz führt zu Bildartefakten, was bereits als Banding-Effekt des SL-Zustands bekannt ist. Bei CW-MLEV werden Bandings deutlich reduziert und es ist eine signifikante Steigerung der R2-Werte bemerkbar (Abb. 1B). Die T- und R2-Karten der In-Vivo-Experimente sind in Abb. 2 dargestellt. Die Referenz liefert Werte von 42.2-57.6ms (R2=0.979-0.989) im LV, wobei eine hohe Variation zwischen den Tieren zu beobachten ist. Bei CW-MLEV liegt eine deutlich geringere Variation und eine signifikante Steigerung von R2 vor (0.986-0.992). Die T2ρ-Baseline wurde zu 60.0±3.4ms bestimmt. Für T1ρ wurde 43.9±3.9ms ermittelt. Im Knockout-Modell (Abb. 3) stieg T1ρ in Regionen mit diffuser Fibrose an (47.9±3.0ms), während T2ρ nur geringfügig verändert war. In Regionen mit fokaler Fibrose wurde ein signifikanter Anstieg von T2ρ beobachtet (81.4±9.7ms).

Diskussion

In der vorliegenden Studie wurde ein neues Verfahren für die T-Quantifizierung vorgestellt. CW-MLEV liefert eine hervorragende Bildqualität und ermöglicht eine robuste Quantifizierung. In den Ergebnissen des Knockout-Modells wurde eine gute Korrelation mit histologischen Befunden festgestellt. In künftigen Untersuchungen soll validiert werden, dass die Kombination von T und T eine detaillierte Gewebecharakterisierung und den Nachweis von Fibrose und Ödemen ohne Kontrastmittel ermöglicht.

Literatur

[1] Bustin A, et al. J Cardiovasc Magn Reson. 2023 Jun 19;25(1):34

[2] Wheaton AJ, et al. Magn Reson Med. 2004 Dec;52(6):1223-7

[3] Andronesi OC, et al. J Magn Reson Imaging. 2010 Nov;32(5):1172-83

[4] Gram M, et al. Magn Reson Med. 2021 May;85(5):2771-2780