Die Ablation ist eine wirksame und sichere Option bei Vorhofflimmern. Die klare Überlegenheit der Ablation im Vergleich zu antiarrhythmischen Medikamenten wurde unlängst in einer Meta-Analyse von 12 randomisierten Studien nochmals eindeutig untermauert.1 Laut der CASTLE-HTx-Studie profitieren selbst schwerkranke und komorbide Patient:innen mit fortgeschrittener Herzinsuffizienz und Vorhofflimmern von der Ablation.2
Die Pulsed-Field-Ablation (PFA) ist mit dem Ziel angetreten, die Wirksamkeit und Sicherheit der Ablation noch weiter zu verbessern. Im Gegensatz zu den konventionellen Ablationsverfahren (Radiofrequenzablation und Kryoablation) wird keine thermale Energie genutzt, sondern es werden kurze hochenergetische elektrische Impulse appliziert, die zur irreversiblen Elektroporation von Kardiomyozyten führen und damit deren Zelltod bewirken. Da Kardiomyozyten besonders sensitiv auf die Pulsfelder reagieren, erzeugt die PFA nahezu selektive Myokardläsionen und verschont dabei das umliegende Gewebe. Erste Daten zeigten eine hohe Effektivität bei niedriger Komplikationsrate.3,4
In der multizentrischen, randomisierten, verblindeten ADVENT-Studie wurde erstmalig die Nicht-Unterlegenheit der PFA gegenüber den thermalen konventionellen Ablationstechniken (TFA) untersucht.5
In die Studie wurden 607 Patient:innen eingeschlossen und 1:1 in die Behandlungsgruppen PFA oder TFA randomisiert. Der primäre Wirksamkeitsendpunkt war das Ausbleiben eines initialen Therapieversagens (dokumentierte atriale Tachyarrhythmie nach 3 Monaten, Anwendung von Antiarrhythmika, Kardioversion oder erneute Ablation im ersten Jahr). Der primäre Sicherheitsendpunkt umfasste sämtliche akute und chronische Geräte- und Verfahrens-bedingten schwerwiegenden unerwünschten Ereignisse.
Die Erfolgsrate nach einem Jahr wurde mit 73,3 % in der PFA- und 71,3 % in der TFA-Gruppe beziffert, womit der vorab definierte Nachweis der Nicht-Unterlegenheit bestätigt wurde. Primäre Sicherheitsendpunkte traten insgesamt selten auf: bei 6 Patient:innen (2,1 %) der PFA- und bei 4 Patient:innen (1,5 %) der TFA-Gruppe.
In der ADVENT-Studie konnte bei Patient:innen mit paroxysmalem Vorhofflimmern die Nicht-Unterlegenheit der Pulsed-Field-Ablation gegenüber den konventionellen thermischen Ablationsverfahren gezeigt werden.
In Einklang zu diesem Ergebnis wurde in einer jüngst publizierten Studie berichtet, dass die PFA im Vergleich zu anderen Ablationstechniken mit den höchsten Markern für Myokardläsionen, aber gleichzeitig auch mit den niedrigsten Markern für Entzündungen assoziiert war.6
Insgesamt weisen die vorliegenden Studiendaten übereinstimmend daraufhin, dass die Pulsed-Field-Ablation als neue sichere und wirksame Standardmethode zukünftig die thermalen konventionellen Verfahren zur Behandlung von paroxysmalem Vorhofflimmern ergänzen könnte.
"Einige der großen Hoffnungen wurden bisher noch nicht erfüllt, auch wenn zu erwarten ist, dass dies hoffentlich – zumindest zum Teil – durch weitere Optimierungen geschafft werden könnte."
Prof. Christian Meyer, Herausgeber der Rubrik Rhythmologie