Bei der NEWTON-CABG Studie handelt es sich primär um eine herzchirurgische Studie mit Patientinnen und Patienten mit koronarer Bypassoperation. Problem des venösen Bypassmaterials sind nach einigen Jahren häufig auftretende strukturelle Veränderungen mit Stenosen und Verschlüssen (50 % nach 10 Jahren). Dies gilt gleichermaßen für Venen, die als periphere Bypässe bei Patientinnen und Patienten mit pAVK verwendet werden.
In der randomisierten, doppelblinden placebokontrollierten Studie mit 782 Patientinnen und Patienten wurde untersucht, ob durch eine intensivere Senkung des LDL-Cholesterins mit dem PCSK9-Inhibitor Evolocumab zusätzlich zu einer moderaten/hochintensiven Statintherapie ein frühes Bypass-Versagen der verwendeten Venen verhindert werden kann.
Durch den PCSK9-Inhibitor wurde der LDL-Spiegel signifikant vs. Placebo reduziert (-52,4 % vs. -4 %). Der primäre Endpunkt, die Erkrankung der verwendeten Bypassvenen nach 2 Jahren (untersucht mittels Koronarangiographie oder Koronar-CT) unterschied sich jedoch nicht zwischen den Gruppen (-3,1 vs. 7,1; p=0,44). Auch im Hinblick auf die sekundären Endpunkte (prozentualer Anteil der Bypassverschlüsse und Anteil der Patientinnen und Patienten mit mindestens einem verschlossenen Bypass nach 2 Jahren) zeigten sich keine Unterschiede.
Die Erkrankung von venösen koronaren Bypässen kann durch eine intensivere LDL-C-Senkung mit Evolocumab zusätzlich zur Statintherapie nicht verringert werden. Vermutlich spielen hier pathophysiologisch andere Faktoren eine Rolle, wie Remodelling, Inflammation oder Thrombose. Ob die Ergebnisse auf periphere Venenbypässe übertragen werden können, sei dahingestellt. Fakt ist, dass alle Patientinnen und Patienten mit pAVK auf ein Ziel LDL-C von 55 mg/dl eingestellt werden sollten.
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