EP-Fall 7: „Arrhythmie-Challenges nach Herztransplantation“

Autorenschaft

 

Prof. Dr. David Duncker, Dr. Henrike Hillmann, Nizar Karfoul

Medizinische Hochschule Hannover

Fallvorstellung

Ein 20-jähriger Patient stellte sich mit rezidivierenden Episoden von Herzrasen zur elektrophysiologischen Untersuchung in unserem Zentrum vor. Ein Anfalls-EKG (Abbildung) zeigte eine Long RP Tachykardie mit positiven P-Wellen in II, III, aVF. Bei dem Patienten war im Jahr 2016 eine orthotope Herztransplantation (HTx) in biatrialer Technik bei restriktiver Kardiomyopathie erfolgt. Andere relevante Vorerkrankungen waren nicht bekannt. Während der EPU, konnte im dreidimensionalen Mapping eine rechtsatriale Tachykardie mit Ursprung im Empfängervorhof und fokalem Übertritt nahe dem Spender-Sinusknoten auf den Spendervorhof nachgewiesen werden. Es erfolgte die Ablation im Bereich des fokalen Übertritts der Tachykardie vom Empfängervorhof in den Spendervorhof. Hierdurch kam es zur Terminierung der Tachykardie im Spendervorhof bei weiterhin laufender Tachykardie im Empfängervorhof. Letztendlich wurde die fokale AT im inferioren Anteil des Empfängervorhofs abladiert. Im Anschluss an die Ablation konnte durch eine Kontrollstimulation sowohl im Empfänger- und Spendervorhof keine erneute Tachykardie ausgelöst werden.

 

Abbildung 1: 12-Kanal EKG der Tachykardie

        

Video 1: Fokus der Tachykardie im Empfängervorhof.       

       

Video 2: Überleitung der Tachykardie in den Spendervorhof.       

  

Take Home Message

Im Rahmen der Herztransplantation in biatrialer Technik wird ein Teil des Empfängervorhofs belassen und an den Spendervorhof anastomosiert. Es kann dennoch zu einer elektrischen Re-Konnektion zwischen beiden Vorhöfen kommen und Tachykardien mit Ursprung im Empfängervorhof in den Spendervorhof übergeleitet und symptomatisch werden.

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