Autoren
W. Jung · D. Andresen · M. Block · D. Böcker · S. H. Hohnloser · K.-H. Kuck · J. Sperzel
Zusammenfassung
Der plötzliche Herztod gehört zu den häufigsten Todesursachen in den westlichen Industrienationen. Als kardiale Grunderkrankung findet sich bei der Mehrheit der Patienten eine koronare Herzerkrankung bzw. eine nichtischämische Kardiomyopathie. Der ICD gilt als die effektivste Therapiemodalität zur Behandlung lebensbedrohlicher ventrikulärer Tachyarrhythmien. Seit der letzten Version dieser Leitlinien im Jahre 2000 sind wichtige Studien zur Primärprophylaxe des plötzlichen Herztods veröffentlicht worden. In diesen Studien bedeutet Primärprophylaxe, dass es sich um Patienten handelt, bei denen bisher keine lebensbedrohlichen ventrikulären Rhythmusstörungen dokumentiert wurden, die jedoch ein entsprechendes Risikopotenzial besitzen. Bei Patienten, die bereits einen Herzstillstand, eine hämodynamische Beeinträchtigung oder eine Synkope aufgrund von ventrikulären Tachyarrhythmien überlebt haben, wird die Implantation eines ICD als Sekundärprophylaxe bezeichnet. Eine Überarbeitung dieser Leitlinie ist in einem Zeitraum von zwei Jahren geplant. Bei Erstellung dieser Leitlinie hat sich die Expertengruppe in ihren Empfehlungen streng an die Methodik und die Ergebnisse der einschlägigen wissenschaftlichen Studien gehalten. Entsprechend orientiert sich die Gliederung ausschließlich an den Einschlusskriterien der Studien. Auch wurde auf Detailbewertungen aus retrospektiv vorgenommenen Subgruppenanalysen bewusst verzichtet. Andererseits werden sie da, wo sie statistisch-wissenschaftlich zulässig sind, ausdrücklich erwähnt.
Literaturnachweis
Clinical Research in Cardiology, Band 95, Nr. 12
Clin Res Cardiol: 95:696–708 (2006)