In der randomisierten, doppel-blinden Placebo-kontrollierten multizentrischen Studie wurden 616 Patienten mit Adipositas (BMI ≥ 30), Typ 2 Diabetes mellitus und symptomatischer Herzinsuffizienz NYHA II bis ambulant NYHA IV sowie LVEF ≥ 45 % mit weiteren Markern für strukturelle und funktionelle Auffälligkeiten eingeschlossen. Es erfolgte eine Randomisierung auf Semaglutid 2,4 mg s.c. 1 x / Woche (schrittweise aufdosiert) oder Placebo. Der duale primäre Endpunkt waren Verbesserung der Lebensqualität (KCCQ-clinical summary score) und Gewichtsreduktion nach 52 Wochen.
Die eingeschlossenen Patienten waren 69 Jahre alt und zu 44 % weiblich, der mediane BMI war bei 37. Die Baseline LVEF betrug 56 % im Median. 71 % der Patienten waren im Stadium NYHA II, und das mediane NT-proBNP lag bei 493 pg/ml. 39 % hatten zusätzlich Vorhofflimmern, und 85 % eine art. Hypertonie. Die Begleittherapie umfasste zu 83 % Betablocker, je 81 % RAAS-Inhibitoren und Diuretika, sowie jeweils 33 % MRA und SGLT-2-I.
Der duale primäre Endpunkt zeigte einen signifikanten Unterschied bei der Lebensqualität von 7,3 Punkten (95 % CI 4.1 – 10,4; p<0,001) im KCCQ-CSS, sowie eine -6,4 % größere Gewichtsreduktion (95 % CI -7,6 - -5.3; p<0,001), jeweils zugunsten der mit Semaglutid behandelten Patienten.
Bezüglich der sekundären Endpunkte zeigten sich signifikante Unterschiede, alle zugunsten der Semaglutid-Gruppe, von 14,3 m (95 % CI 3,7 – 24,9; p=0,008) im 6-Minuten Gehtest, ein signifikanter Vorteil in der hierarchisch stratifizierten Win-Ratio von 1,58 (95 % CI 1,29 – 1,94, p<0,001; umfassend die folgenden Einzelkomponenten Zeit bis zum Tod, Anzahl der Herzinsuffizienz-Ereignisse, Zeit bis zum ersten Herzinsuffizienz-Ereignis, Veränderung des KCCQ um ≥15, ≥10 oder ≥ 5 Punkte, sowie Verbesserung im 6 MWT um ≥ 30 m), sowie eine signifikante Reduktion des inflammatorischen Markers hoch-sensitives C-reaktives Protein (Differenz mittlere hsCRP Ratio 0,67 (95% CI 0,55-0,80,; p<0,001). Als exploratorische Endpunkte zeigte sich eine signifikant größere Reduktion im NT-proBNP. Weitere Analysen bezüglich der Semaglutid-Wirkung bezüglich einer begleitenden SGLT-2-Inhibitor-Therapie zeigten keinen Unterschied in der Lebensqualität, und eine gerade so signifikant größere Gewichtsabnahme bei den Patienten ohne SGLT-2-i Begleittherapie.
Bezüglich der Sicherheit und Verträglichkeit der Studientherapie zeigten sich weniger schwerwiegende adverse Ereignisse in der Semaglutid-Gruppe, sowie keine Auffälligkeiten bezüglich diabetischer Komplikationen.
Im Vergleich zur STEP-HFpEF Studie (vergleichbares Patientenkollektiv ohne das Einschlußkriterium Diabetes mellitus Typ 2) fand sich bei vergleichbarer Verbesserung der Lebensqualität bei Diabetes Patienten eine geringere Gewichtsreduktion ein geringerer Gewinn an Gehstrecke im 6-Minuten-Gehtest, jedoch ein deutlich größerer Effekt auf die Herzinsuffizienz-Ereignisse.
Die Daten der STEP-HFpEF-DM-Studie bestätigen das grundsätzliche Potential von Semaglutid, neben einer signifikanten Verbesserung von Lebensqualität und Körpergewichts über eine signifikante Reduktion der Inflammation gerade bei Risikopatienten mit Diabetes mellitus Typ 2 auch klinische Endpunkte wie Herzinsuffizienzereignisse zu reduzieren. Entsprechend gepowerte Endpunktstudien müssen hier für die entsprechende Evaluation jedoch abgewartet werden.