Obwohl die Leitlinien eine hochintensive Statintherapie für die meisten Menschen mit kardiovaskulären Erkrankungen empfehlen, haben Studien gezeigt, dass die Compliance gering ist. Erhalten Ärzte und Ärztinnen der Betroffenen automatische Erinnerungen mit Informationen zu Krankheitsgeschichte, früherer Statineinnahme und damit assoziierten Nebenwirkungen, ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie eine hochintensive Statintherapie verschreiben, signifikant erhöht. Das zeigt eine beim diesjährigen ACC-Kongress vorgestellte, randomisierte Studie.
Forschende um Prof. Salim Virani, Kardiologe am Michael E. DeBakey VA Medical Center in Houston, entwickelten das Erinnerungssystem mithilfe von leitlinienbasierten Algorithmen. Sie befragten ärztliches Personal und Erkrankte, um zu verstehen, wie sich personalisierte Erinnerungen am hilfreichsten einsetzen lassen. Um das System zu testen, etablierten sie es in 14 Kliniken, während 13 weitere Kliniken die Standardbehandlung fortsetzten. Es waren pro Arm 117 bzw. 128 Ärztinnen und Ärzte mit jeweils rund 18.000 Patientinnen und Patienten involviert.
Alle Behandelnden erhielten zu Studienbeginn eine Schulung über eine leitliniengerechte Statintherapie und hatten über den gesamten Studienzeitraum Zugang zu detaillierten Informationen zum Statineinsatz bei ihren kardiovaskulär erkrankten Patienten und Patientinnen. Etwa 27% der Erinnerungen wurden innerhalb von zwei bis sieben Tagen vor Arztterminen verschickt, die übrigen zu anderen Zeitpunkten im Studienzeitraum. Das sollte vermeiden, bei mehr als drei ungelesenen Nachrichten weitere zu erhalten.