Es konnte gezeigt werden, dass die linksventrikuläre Innervation des alten Herzens um das 0,66 ± 0,07-fache (n = 9; p < 0,05) reduziert ist. Dies trifft vor allem für die sympathische und sensorische Innervation zu. Die Reduktion der Nervendichte im Herzen korreliert dabei mit der zellulären Seneszenz im Herzen. Während die Nervendichte ab 16 Monaten abnimmt, nimmt die Seneszenz zur selben Zeit zu. Diese Korrelation konnte auch in Modellen der vorzeitigen Alterung gezeigt werden. So ist die Nervendichte in Herzen von globalen Tert-KO reduziert. Um eine Beteiligung der vaskulären Nische festzustellen, wurde die kardiale Innervation in endothelspezifischen Progeria-Mäusen untersucht. Es konnte gezeigt werden, dass auch allein die vaskuläre Seneszenz zur Reduktion der kardialen Innervation führt.
Als molekularen Mechanismus wurde die neurovaskuläre Einheit untersucht. Hierbei wurde gezeigt, dass alte/seneszente Endothelzellen im Herzen negativ neurotrophe Faktoren, wie Semaphorin-3A, verstärkt bilden. Sowohl in vitro als auch in vivo konnte demonstriert werden, dass endotheliales Semaphorin-3A die Axonlänge reduziert.
Schlussendlich wurde gezeigt, dass die pharmakologische Hemmung von zellulärer Seneszenz in alten Mäusen die Nervendichte im Herzen erhöht, was auch mit einer Verbesserung der HRV einhergeht.