Outcome und Überleben bei Herztransplantation innerhalb und außerhalb der Routinearbeitszeiten

Daniel Oehler (Düsseldorf)1, M. B. Immohr (Düsseldorf)2, C. S. Böttger (Düsseldorf)3, D. Sigetti (Düsseldorf)2, P. Herzum (Düsseldorf)1, J. Haschemi (Düsseldorf)1, E. Zweck (Düsseldorf)1, D. Scheiber (Düsseldorf)1, H. Aubin (Düsseldorf)2, A. Polzin (Düsseldorf)1, M. Kelm (Düsseldorf)1, A. Lichtenberg (Düsseldorf)2, U. Boeken (Düsseldorf)4

1Universitätsklinikum Düsseldorf Klinik für Kardiologie, Pneumologie und Angiologie Düsseldorf, Deutschland; 2Universitätsklinikum Düsseldorf Klinik für Herzchirurgie Düsseldorf, Deutschland; 3Universitätsklinikum Düsseldorf Diagnostische und interventionelle Radiologie Düsseldorf, Deutschland; 4Universitätsklinikum Düsseldorf Klinik für Kardiovaskuläre Chirurgie Düsseldorf, Deutschland

 

Objective: Das Outcome nach Herztransplantation (HTx) kann von der Operationsuhrzeit abhängen, insbesondere wenn man Routinearbeitszeiten gegenüber Dienstzeiten vergleicht. In dieser Studie sollten daher Unterschiede in Bezug auf das Überleben und weiterer Outcomeparameter zwischen Herztransplantationen während und außerhalb der Routinearbeitszeiten untersucht werden.

Methods: Wir haben alle Patienten, die sich zwischen September 2010 und August 2023 in unserem Zentrum einer HTx unterzogen haben, in die Studie aufgenommen (n=296). Die Randzeiten wurden definiert als vor 8.00 Uhr morgens oder nach 18.00 Uhr abend, und die Patienten wurden in zwei Gruppen eingeteilt, je nachdem, ob ihre Operation zu mehr als 50 % in diesen Randzeitkorridor fiel (n=163) oder nicht (n=133).

Results: Die Ausgangscharakteristika von Empfängern und Spendern waren mit Ausnahme der höheren Häufigkeit des Hochdringlichkeitswartelistenstatus (54 % gegenüber 39 %, p=0,04) zwischen den Gruppen vergleichbar, einschließlich ob der Operationstag auf ein Wochenende oder einen Feiertag fiel. Hinsichtlich der weiteren Outcomes unterschieden sich die beiden Gruppen nicht, einschließlich der Dauer der mechanischen Beatmung, der Rate an schweren Infektionen oder der Notwendigkeit mechanischer Lebenserhaltung nach HTx (Tabelle 1). Bezüglich Überleben zeigten weder die Kaplan-Meier-Analyse des Überlebens (Abbildung 1) bis zu 5 Jahren nach der Transplantation (Log Rank p= 0,28) noch der direkte Gruppenvergleich signifikante Unterschiede zwischen den Gruppen.

Conclusion: Herztransplantationen außerhalb der Routinearbeitszeiten konnten in dieser Studie nicht mit höherer Sterblichkeit oder schlechterem postoperativen Outcomes assoziiert werden. Daher scheint das derzeitige Management des chirurgischen Zeitplans zur Entnahme der Spenderorgane, sicher und rational zu sein, auch wenn die Aussagekraft der Studie durch ihren retrospektiven, monozentrischen Charakter sicher limtiert ist.

Abbildung 1
Tabelle 1

 

Alle Patienten

(n=296)

On-hours

(n=133)

Off-hours

(n=163)

p

High Urgency Status (%)

44.5

54.4

39.2

.039

Berechnetes Heart-Mass-Ratio (%)

1 (0.9-1.1)

1 (0.9-1.1)

1 (0.9-1.1)

.20

Reoperationen am Herzen (%)

62.3

62.4

62.4

>0.99

Gesamtischämiezeit (min)

213 (187-237)

214 (188-239)

213 (187-238)

.49

OP an Wochenende oder Feiertag (%)

30.4

34.9

25.6

.122

Dauer der Operation (%)

413 (338-502)

420 (340-505)

395 (337-502)

.28

Mechanische Beatmung (h)

65 (25-175)

76 (20-187)

60 (28-164)

.45

ECLS nach HTx (%)

28.5

32.7

26.0

.31

1-Jahres-Überleben n (%)

168/210 (80.0)

73/93 (78.5)

94/116 (81.0)

.73

 











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