Michael Böhm Christian Perings Johann Bauersachs Frank Edelmann
Gloria Färber Bettina Heidecker Matthias Paul Matthias Pauschinger
Seit dem Jahr 2021 gab es zahlreiche große randomisierte Studien, die die Praxis der chronischen Herzinsuffizienz zum Wohle der Patienten verändern werden. Die wichtigsten Änderungen wurden in einem Update der 2021 ESC-Leitlinie zusammengefasst. Es findet sich nun eine Klasse-IA-Empfehlung für SGLT2-Inhibitoren für alle Formen der Herzinsuffizienz über das gesamte Spektrum der Ejektionsfraktion hinweg. Ferner wird zur Prävention der Herzinsuffizienz bei Patienten mit Diabetes mellitus Typ II und einer chronischen Niereninsuffizienz (eGFR < 60 ml/min/1,73 m2) der Einsatz von SGLT2-Inhibitoren und Finerenon (bei diabetischer Nephropathie mit entsprechender Albuminurie) empfohlen. Eine rasche Implementierung der medikamentösen Herzinsuffizienztherapie nach akuter Dekompensation sollte noch im Krankenhaus initiiert und in zeitnahen regelmäßigen Kontrolluntersuchungen ambulant intensiviert werden. Letztendlich wurde die intravenöse Eisentherapie mit Ferricarboxymaltose und Ferriderisomaltose zur Verbesserung der Symptomatik mit einer Klasse-IA-Empfehlung und die der Hospitalisierungsreduktion mit einer Klasse- IIaA-Empfehlung versehen. Die konsequente Umsetzung dieser Empfehlungen lässt eine Verbesserung der Versorgung von herzinsuffizienten Patienten und somit auch deren Prognose erwarten.
Böhm M., Perings C., Bauersachs J. et al.
Kommentar zum Focused Update 2023 der ESC zu den ESC- Leitlinien 2021 zur Diagnose und Behandlung der akuten und chronischen Herzinsuffizienz
Kardiologie 2024 · 18:28–35
https://doi.org/10.1007/s12181-023-00655-8