Die Katheterablation mittels Pulmonalvenenisolation (PVI) ist eine effektive und sichere Therapie von Vorhofflimmern. Paroxysmales Vorhofflimmern lässt sich mittels PVI häufig dauerhaft erfolgreich behandeln. Patientinnen und Patienten mit persistierendem Vorhofflimmern haben meist niedrigere Erfolgsaussichten und benötigen häufig mehrere Eingriffe, um gute Ergebnisse zu erzielen.2
Ablationsstrategien, die über eine reine PVI hinausgehen könnten hier ggf. helfen, allerdings konnte bisher keine Studie zweifelsfrei nachweisen, dass zusätzliche Ablationsstrategien bei Patientinnen und Patienten mit persistierendem Vorhofflimmern wirkungsvoll sind.
Die PROMPT-AF-Studie untersuchte, ob eine kombinierte Ablationsstrategie (3D bestehend aus einer PVI, Anlage linearer Läsionen und Ethanol-basierter Ablation des Mitralisthmus) bessere Ergebnisse erzielen kann als eine alleinige PVI.
Insgesamt wurden 498 Patientinnen und Patienten mit persistierendem Vorhofflimmern (mind. 1 antiarrhythmisches Medikament im Vorfeld ohne Effekt) aus 12 Zentren in China eingeschlossen und 1:1 in die beiden Gruppen PVI plus Ethanol-basierte Mitralisthmuslinien-Ablation (Kombi-Gruppe) sowie die Gruppe mit alleiniger PVI (Kontroll-Gruppe) randomisiert.
Der primäre Endpunkt der PROMPT-Studie war die Freiheit von Vorhofflimmern und atrialen Tachykardien innerhalb von 3-12 Monaten (ohne die Einnahme antiarrhythmischer Medikation) nach Katheterablation. Als sekundäre Endpunkte wurde neben anderen periprozedurale Komplikationen und die Vorhofflimmernlast untersucht.
Die Personen in der Kombi-Gruppe zeigten eine signifikant höhere Rezidivfreiheit von Vorhofflimmern und atrialen Tachyarrythmien innerhalb von 3-12 Monaten nach Katheterablation gegenüber der Kontroll-Gruppe (70,7 % vs. 61,5 %, p = 0,045). Die Prozedurzeit war in der Kombi-Gruppe signifikant höher als in der Kontroll-Gruppe, was sicherlich der deutlich komplexeren Ablationsstrategie zu Grunde liegt. Bzgl. periprozeduraler Komplikationen und schwerer periprozeduraler Komplikationen konnten keine signifikanten Unterschiede zwischen den Gruppen gefunden werden (p = 0,15 bzw. p = 0,36). Die mediane Vorhofflimmerlast war in beiden Gruppen mit 0,0 % vs. 0,0 % (p = 0,67) vergleichbar und zeigen erneut die Effektivität der Katheterablation von Vorhofflimmern. Die Limitationen der PROMPT-AF-Studie sind das ausschließlich radiofrequenzbasierte Ablationsverfahren verwendet wurden und die neuartige Pulse-Field-Ablation (irreversible Elektroporation) nicht zum Einsatz kam.
Patientinnen und Patienten mit persistierendem Vorhofflimmern profitieren von einer kombinierten Ablationsstrategien aus PVI, linearen Läsionen und Ethanol-basierter Ablation der Mitralisthmuslinien im Vergleich zu einer alleinigen PVI. Die Ergebnisse weisen daraufhin, das lineare Läsionen zur Therapie von persistierendem Vorhofflimmern Vorteile zu haben scheinen. Weitere Studien zu diesem spannenden Thema sind notwendig, um hier Klarheit zu erhalten.