Eine Meta-Analyse untersuchte Daten von 5 großen Studien (ASCET, CAPRIE, GLASSY, HOST-EXAM und STOPDAPT-2) mit mehr als 16.000 Personen (mittleres Alter 65 Jahre, 24 % Frauen), die nach PCI und einjähriger DAPT entweder ASS oder einen P2Y12-Hemmer (Clopidogrel oder Ticagrelor) zur Sekundärprävention erhielten. Über eine Dauer von 5,5 Jahren war die Monotherapie mit Clopidogrel oder Ticagrelor gegenüber ASS mit einem um 33 % verringerten Risiko für MACCE (Major Adverse Cardiac and Cerebrovascular Events) verbunden bei einem vergleichbaren Risiko für schwere Blutungen.1 Diese Ergebnisse bestätigten eine frühere Meta-Analyse2 und könnten zukünftig die klinische Praxis ändern.
Wie die europäische Arzneimittelagentur EMA bekanntgab, ist die Überprüfung der Nebenwirkungen von Semaglutid-haltigen Medikamenten durch den Sicherheitsausschuss PRAC (Pharmacovigilance Risk Assessment Committee) abgeschlossen: Die Augenerkrankung NAION (Nichtarteriitische Anteriore Ischämische Optikus-Neuropathie) wurde als seltene Nebenwirkung von Semaglutid eingestuft (1:10.000 behandelte Personen). Bei Erwachsenen mit Typ-2-Diabetes steigt das NAION-Risiko durch Semaglutid um Faktor 2 an. Ein entsprechender Hinweis soll jetzt in die Fachinformationen aufgenommen werden.3
Auf dem Kongress der National Lipid Association wurden die Phase-3-Studie VICTORION-INCEPTION präsentiert: 400 Personen (Durchschnittsalter 60,5 Jahre; 29 % Frauen) erhielten bei Krankenhausentlassung nach Myokardinfarkt randomisiert entweder nur eine Standardversorgung oder zusätzlich Inclisiran. Zur Baseline hatten alle Personen einen LDL-C-Spiegel ≥70 mg/dl (Mittelwert 84,0 mg/dl). Inclisiran senkte den LDL-C-Spiegel bis zum Tag 330 um 45,6 % im Gegensatz zur Kontrollgruppe, die einen Anstieg des LDL-C-Spiegels um 1,4 % aufwies. Der LDL-C-Zielwert (< 55 mg/dl) wurde jeweils von 54 % vs. 14 % der Personen mit und ohne Inclisiran erreicht.4
Laut einer Meta-Analyse von 23 Studien mit 78.733 Personen, die auf dem European Stroke Organisation Congress (ESOC) in Helsinki vorgestellt und zeitgleich publiziert wurde, erleidet jede 6. Person mit Vorhofflimmern innerhalb von 5 Jahren ein Schlaganfall-Rezidiv - trotz oraler Antikoagulation. Die jährliche Inzidenz eines Schlaganfall-Rezidivs betrug insgesamt 4,88 % (jeweils 6,28 % in nicht-interventionellen Studien und 2,68 % in klinischen Studien). Das kumulative 5-Jahres-Risiko für ischämische Schlaganfall-Rezidive wurde mit 17,4 % bestimmt. Den Autorinnen und Autoren zufolge weisen diese Zahlen auf den dringenden Bedarf einer verbesserten Sekundärprävention bei Vorhofflimern hin.5,6
Hinweise auf neuroprotektive Effekte von GLP-1-Rezeptoragonisten (GLP-1-RA) und SGLT-2-Inhibitoren (SGLT2i) wurden in einer retrospektiven Studie aus Florida berichtet mit Daten von 396.963 Personen mit Diabetes (≥50 Jahre), die zwischen 2014 und 2023 neu auf eine Anti-Diabetes-Medikation eingestellt wurden, darunter 33.858 Personen mit GLP-1RA- und 34.185 Personen mit SGLT2i-Therapie. Die GLP-1-RA- und SGLT2i-Behandlung war jeweils mit einem geringeren Demenz-Risiko assoziiert gegenüber anderen Medikamenten (HR 0,67 und HR 0,57), wobei kein signifikanter Unterschied zwischen GLP-1-RA und SGLT2i festgestellt wurde.7 In einer anderen aktuellen Meta-Analyse wurden für GLP-1-RA ebenfalls neuroprotektive Effekte beobachtet, allerdings nicht für SGLT2i.8
Ein landesweites Register aus Frankreich analysierte Daten von fast 200.000 Personen, die von 2021 bis 2023 wegen Herzinsuffizienz (HI) hospitalisiert wurden. Rund 20 % der Teilnehmenden erhielten einen SGLT2-Hemmer innerhalb von 30 Tagen nach der Entlassung. Die Behandlung mit SGLT2i senkte das Risiko für Gesamtmortalität und HI-Hospitalisierungen signifikant um jeweils rund 30 % über 2 Jahre gegenüber der gematchten Kontrollgruppe.9