Was ist eine dilatative Kardiomyopathie?

Wenn sich der Herzmuskel vergrößert, gleichzeitig aber die Herzwände dünner werden, leidet die Leistungsfähigkeit des Herzens. Diese krankhafte Erweiterung des Herzmuskels bezeichnen Medizinerinnen und Mediziner als dilatative Kardiomyopathie. 

Von Sven Stein

 

12.12.2023


Bildquelle (Bild oben): iStock/Gerardo Huitrón

Als Kardiomyopathie wird prinzipiell eine Gruppe von Erkrankungen des Herzmuskels bezeichnet, bei denen sich das Gewebe verändert. Durch diese Erkrankungen kann das Herz nicht richtig arbeiten. Es werden verschiedene Arten der Kardiomyopathie unterschieden, darunter auch die dilatative Kardiomyopathie. Bei dieser Form der Herzerkrankung ist das Herz vergrößert. Es wird schwächer und ist in seiner Pumpfunktion beeinträchtigt.

 

Das Herz besteht aus Muskelgewebe, das sich zusammenzieht und wieder entspannt, um kontinuierlich Blut durch den Körper zu pumpen. Bei der dilatativen Kardiomyopathie vergrößern sich die Herzkammern (insbesondere die linke) und die Vorhöfe, aber die Herzwände werden dabei nicht dicker. Die Vergrößerung macht die Herzwände vielmehr dünner und weniger leistungsfähig. Die Folge: Das Herz kann sich nicht mehr so kräftig zusammenziehen, um das Blut effizient durch den Körper zu pumpen. Dadurch verschlechtert sich die Blutzirkulation im Körper. Die Betroffenen leiden unter den Symptomen einer Herzschwäche.

 

Unterschiedliche Ursachen der dilatativen Kardiomyopathie

Es gibt verschiedene Ursachen, die zu einer dilatativen Kardiomyopathie führen können. Bei etwa jedem dritten Betroffenen ist eine vererbte Genveränderung der Grund für die dilatative Kardiomyopathie. Sie kann aber zum Beispiel auch durch eine Herzmuskelentzündung oder eine koronare Herzkrankheit ausgelöst werden. Zudem können bestimmte Medikamente, etwa in der Krebstherapie, oder Alkoholmissbrauch eine dilatative Kardiomyopathie nach sich ziehen. Bei manchen Patientinnen und Patienten lässt sich keine klare Ursache feststellen, Ärztinnen und Ärzte sprechen dann von einer idiopathischen dilatativen Kardiomyopathie.

 

Die dilatative Kardiomyopathie lässt sich unter anderem durch ein EKG und unter Umständen auch ein Kardio-MRT diagnostizieren. Zur Behandlung können Medikamente eingesetzt werden. Sollten die nicht ausreichen, kann in schwerwiegenden Fällen auch ein chirurgischer Eingriff nötig sein.

Diese Seite teilen