Myokardiale Ischämie-Biomarker peripartal

https://doi.org/10.1007/s00392-024-02526-y

Ibrahim Abou Tabikh (Regensburg)1, N. Mawas (Regensburg)2, S. Wagner (Regensburg)1, L. S. Maier (Regensburg)1, A. Köninger (Regensburg)2

1Universitätsklinikum Regensburg Klinik und Poliklinik für Innere Med. II, Kardiologie Regensburg, Deutschland; 2Universitätsklinikum Regensburg Lehrstuhl für Frauenheilkunde und Geburtshilfe Regensburg, Deutschland

 

Kardiovaskulären Erkrankungen sind die häufigste Todesursache bei gebärenden Frauen. Insbesondere peripartal kann es zu einer Myokardschädigung kommen, was durch Anstieg kardialer Biomarker nachweisbar ist. Dabei ist derzeit unklar, ob die Geburtsform (Spontangeburt vs. Sectio) einen signifikanten Einfluss auf die peripartale Myokardschädigung aufweist. Zudem stellt sich die Frage ob kardiale Biomarker auch durch uterine Aktivität oder uterine Verletzungen (Sectio) beeinflusst werden oder dem Uterus entstammen könnten.
Wir führten daher eine prospektive Studie bei 44 schwangeren, kardial gesunden Frauen
zu peripartalen Verläufen von Kreatinkinase (CK, kardiale Isoenzym, CK MB), hochsensitivem kardialen Troponin-T (hs-cTnt) sowie N-Terminalem Pro-B-Typ Natriuretischem Peptid (NT-Pro-BNP) durch und stratifizierten diese nach Geburtsmodus in Sectio am wehenfreien Uterus (CS, n= 24) vs. vaginal Gebärende (Spp, n= 20).
Bei allen Studienteilnehmerinnen wurde eine ausführliche Anamnese erhoben und ein EKG prä- und postpartal geschrieben. Zudem erfolgte eine Bestimmung der Biomarker CK, CK-MB, hs-cTnt und NT-Pro-BNP präpartal (Kontrolle 1) und zu 2 Zeitpunkten postpartal (Kontrolle 2, 24h postpartal) und (Kontrolle 3, 48 postpartal).
Im Vergleich zu präpartalen Werten kam es in der Gesamtkohorte zu einem signifikanten Anstieg des Troponin-T in der postpartalen Phase, wobei der Höhepunkt innerhalb der ersten 24 Stunden nach der Geburt lag mit einer beginnenden Regredienz innerhalb von 48 h postpartal. Diese Werte blieben jedoch innerhalb des Normbereichs (< 14 ng/L). Spannenderweise zeigte sich bei spontan Gebärenden (Spp) im Vergleich zu Frauen mit Sectio (CS) ein signifikant stärkerer Anstieg des Troponin-T in den postpartalen Kontrollen (24 sowie 48 Stunden postpartal).


 

Eine vergleichbare Dynamik mit deutlichem Anstieg postpartal und hier signifikant stärker nach Spontanpartus verglichen zur Sectio zeigte sich für CK- und CK-MB-Werte.
Zusammenfassend kommt es unter Spontangebärenden zu einem signifikant stärkeren Anstieg des Troponin T, was an der vermehrten Wehentätigkeit liegen könnte. Dieser Anstieg lag jedoch im normalen Bereich und waren nicht mit klinisch relevanten Symptomen verbunden.

 

 

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