https://doi.org/10.1007/s00392-025-02737-x
1Klinikum Oldenburg AöR Klinik für Kardiologie Oldenburg, Deutschland; 2Institut für Hypertonie und Herz-Kreislauf-Forschung Cloppenburg, Deutschland; 3Klinikum Oldenburg AöR Kardiologie Oldenburg, Deutschland; 4St.Josefs-Hospital Cloppenburg Nephrologie Cloppenburg, Deutschland
Methoden: Die Auswertung basiert auf Daten der prospektiven, kontrollierten My-3F-Studie (Fit&Fun mit Fußball nach Myokardinfarkt oder koronarer Herzerkrankung). In die Analyse wurden 174 Probanden einbezogen, davon 89 in der Interventions- und 86 in der Kontrollgruppe (KG). Über einen Zeitraum von einem Jahr absolvierte die Interventionsgruppe (IG) wöchentliche Trainingseinheiten im Rahmen des Gesundheitsfußballs, beide Gruppen erhielten eine Beratung nach ESC- Leitlinien zur Prävention kardiovaskulärer Erkrankungen. Erfasst wurden depressive Symptome (BDI-II), gesundheitsbezogene Lebensqualität (SF-12), subjektive Leistungsfähigkeit und soziale Teilhabe. Zur statistischen Auswertung wurden Wilcoxon-Vorzeichen-Rang-Tests, Mann-Whitney-U-Tests und binär logistische Regressionen verwendet (Signifikanzniveau p <0,05).
Ergebnisse: Die Ergebnisse zeigen, dass sich in der Interventionsgruppe signifikante Verbesserungen der Depressivität (p=0,043), der subjektiven Leistungsfähigkeit (p=0,003) sowie der sozialen Teilhabe (p=0,026) ergaben. In der Kontrollgruppe waren diese Veränderungen nicht signifikant. Der Gruppenvergleich ergab für die Variablen körperliche Lebensqualität (p=0,048) und Soziale Teilhabe (p=0,03) signifikant stärkere Verbesserungen in der Interventionsgruppe. Die logistischen Regressionsanalysen zeigten lediglich für das Geschlecht im Zusammenhang mit BDI und MCS signifikante Effekte, sowie für die Gruppenzugehörigkeit beim PCS. Die Prädiktoren BMI und Alter blieben ohne signifikanten Einfluss.
Schlussfolgerung: Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass ein einjähriges Gesundheitsfußballprogramm bei Patienten mit koronarer Herzerkrankung insbesondere positive Effekte auf depressive Symptome, subjektive Leistungsfähigkeit und soziale Teilhabe haben kann. Fußball könnte in einer gesundheitsorientierten Form eine Schlüsselrolle in der Motivation von Herzinfarkt-Patienten zu körperlicher Aktivität einnehmen und eine große Lücke in der kardiovaskulären Prävention schließen.