Herzinsuffizienz mit erhaltener Pumpfunktion (HFpEF; Heart Failure with preserved Ejection Fraction) macht den größten Anteil an HF-Erkrankungen in der Bevölkerung aus. Dennoch gibt es derzeit nur wenige wirksame Therapieoptionen. Über 50 % der HFpEF-Patient:innen leiden zusätzlich unter Übergewicht oder Adipositas, was mit besonders schwerer Symptomatik und körperlichen Einschränkungen sowie mit einer ungünstigen Hämodynamik einhergeht.
In die STEP-HFpEF-Studie wurden 529 Patient:innen mit symptomatischer HF, EF > 45 % und BMI > 30 kg/m2 in die Behandlungsgruppen Semaglutid (2,4 mg, 1 x wöchentlich) oder Placebo randomisiert und über 52 Wochen beobachtet. Primäre Endpunkte waren die Veränderung der Symptomatik (KCCQ-CSS; Kansas City Cardiomyopathy Questionnaire Clinical Summary Score) und des Körpergewichts. Konfirmatorische sekundäre Endpunkte waren die Veränderung der 6-Minuten-Gehstrecke (6MWD), ein hierarchisch zusammengesetzter Endpunkt (Tod, HF-Ereignisse, KCCQ-CSS und 6MWD) sowie die Veränderung des C-reaktiven Proteins (cRP).1
Die Ergebnisse von STEP-HFpEF überzeugten: Semaglutid ließ bei den übergewichtigen HFpEF-Patient:innen nicht nur die Pfunde purzeln, sondern verbesserte auch Symptome, körperliche Einschränkungen und Leistungsfähigkeit. Zusätzlich wurden auch die Marker für Entzündungen (cRP) und für kardiale Insuffizienz (NTproBNP) reduziert.1
In der auf dem AHA-Kongress vorgestellten und zeitgleich publizierten präspezifizierten Analyse der STEP-HFpEF-Studie wurden die positiven Effekte von Semaglutid genauer untersucht.2,3 Es wurden 2 Hauptziele definiert:
- Untersuchung der Effekte von Semaglutid stratifiziert nach dem Gesundheitsstatus zur Baseline (KCCQ-CSS)
- Untersuchung der Effekte von Semaglutid in allen wichtigen KCCQ-Domänen einschließlich der Einzel- und Summenscores
Die Patient:innen wurden nach den KCCQ-CSS-Baseline-Werten in folgende Tertile stratifiziert: ≤ 48,4; > 48,4 bis ≤ 66,7 und > 66,7.
Die Subgruppenanalyse ergab, dass Semaglutid unabhängig vom Gesundheitstatus zu Studienbeginn die Symptome verbesserte sowie das Körpergewicht reduzierte (jeweils p = 0,28 und p = 0,29 für den Vergleich der Tertile). Ebenso wurden auch die konfirmatorischen sekundären und explorativen Endpunkte in allen 3 Tertilen ohne signifikante Unterschiede verbessert (jeweils p > 0,1 für den Vergleich der Tertile).
Die positiven Effekte von Semaglutid gegenüber Placebo wurden ebenfalls für alle wichtigen KCCQ-Domänen (als Einzel- oder Summenscores) nachgewiesen (jeweils p < 0,001 für den Vergleich zu Placebo).
Unabhängig vom Gesundheitsstatus zu Studienbeginn führte Semaglutid bei Patient:innen mit HFpEF und Adipositas zu deutlichen Verbesserungen der Symptome, körperlichen Einschränkungen und Leistungsfähigkeit sowie zur Verringerung von Entzündungen und Körpergewicht. Die positiven Effekte von Semaglutid zeigten sich in allen wichtigen KCCQ-Domänen, die Symptome, körperliche und soziale Einschränkungen sowie Lebensqualität umfassen.
Insgesamt bestätigte diese Analyse, dass Semaglutid eine neue wertvolle Therapieoption darstellt für die Behandlung von Patientent:innen mit HFpEF und Übergewicht.