Das Herz ist ein Hohlmuskel und liegt zu zwei Dritteln in der linken Körperhälfte. Es arbeitet wie eine Pumpe und hält so den Blutkreislauf in Bewegung. Zuerst fließt das sauerstoffarme Blut aus dem Körper durch die Hohlvenen in den rechten Vorhof. Sobald der gefüllt ist, wird das Blut durch die Trikuspidalklappe in die rechte Herzkammer gedrückt. Von hier aus wird das Blut durch die Pulmonalklappe in die Lungenflügel transportiert. In der Lunge wird das Blut mit Sauerstoff angereichert.
Durch die Pulmonalvenen fließt das sauerstoffreiche Blut dann in den linken Vorhof. Die Mitralklappe öffnet sich: Das Blut wird erst in die linke Herzkammer und von dort durch die Aortenklappe in die Aorta, die größte Schlagader, gepumpt. An dieser Stelle des Körpers ist der Blutdruck am höchsten – und das muss auch so sein, weil das Blut nun bis in den Kopf und in die Zehen verteilt werden muss.
Die vier Herzklappen erfüllen eine wichtige Funktion: Sie arbeiten wie Ventile und sorgen so dafür, dass das Blut immer in der vorgesehenen Richtung durch das Herz fließt. Kann eine Herzklappe sich nicht mehr vollständig öffnen, bezeichnet man das als Herzklappenstenose. Schließt sie sich nicht mehr vollständig, spricht man von einer Herzklappeninsuffizienz. Beide Fehlfunktionen belasten das Herz und können unbehandelt verschiedene Herzerkrankungen auslösen.
Nimmt man den Herzmuskel aus dem Körper, schlägt er weiter – zumindest für eine gewisse Zeit. Das liegt daran, dass das Nervensystem des Herzens darauf spezialisiert ist, sich durch eine eigene elektrische Energie zu erregen. Das kann keine andere Muskelzelle im Körper! Der Taktgeber ist der sogenannte Sinusknoten. Das ist eine hochspezialisierte Zellansammlung, die elektrischen Strom und damit einen Impuls generieren kann. Bei einem gesunden Menschen passiert das etwa 60- oder 70-mal in der Minute – eben entsprechend der normalen Herzfrequenz.