Was ist die Herzfrequenz?

Die Herzfrequenz beschreibt die Anzahl der Herzschläge pro Minute. Sie zählt – neben der Körpertemperatur, der Atemfrequenz, dem Blutdruck und der Sauerstoffsättigung – zu den wichtigen Vitalparametern, also zu den Messwerten, die etwas über die Gesundheit eines Menschen aussagen können. 

Von Kerstin Kropac

 

12.12.2023


Bildquelle (Bild oben): iStock/Nastasic

Kardiologinnen und Kardiologen hilft die Messung der Herzfrequenz, um die Herzgesundheit bewerten und Herzprobleme diagnostizieren zu können. Häufig wird die Herzfrequenz mit dem Puls gleichgesetzt – streng genommen ist das aber nicht korrekt. Der Puls ist der spürbare Blutfluss in den Arterien, wenn sich das Herz zusammenzieht und das Blut durch den Körper pumpt. Er lässt sich besonders gut am Handgelenk oder an der Halsschlagader ertasten. Die Herzfrequenz dagegen ist die genaue Anzahl der Herzaktionen innerhalb einer Minute. Ist ein Herzschlag zum Beispiel sehr schwach, kann es passieren, dass er keine Druckwelle in den Arterien, also keinen spürbaren Puls erzeugt. Ärztinnen und Ärzte sprechen dann von einem Pulsdefizit. In der Regel entspricht die Herz- aber der Pulsfrequenz.

 

Was ist eine normale Herzfrequenz?

Die normale Herzfrequenz hängt von verschiedenen Faktoren ab – zum Beispiel vom Alter, Geschlecht oder dem Fitnesslevel. Bei gesunden Erwachsenen sollte die Herzfrequenz im Ruhezustand zwischen 60 und 80 Schlägen pro Minute liegen. Bei Schwangeren, Babys, Kindern und Jugendlichen ist sie in der Regel etwas höher, und auch bei Seniorinnen und Senioren kann sie erhöht sein. Durch hormonelle Veränderungen, körperliche Aktivität oder starke Emotionen kann sich die Herzfrequenz verändern – sie ist also nicht immer gleich.

 

Wie wird die Herzfrequenz gemessen?

Kardiologinnen und Kardiologen können die Herzfrequenz aus einem EKG ablesen. Für Laien gibt es sogenannte Wearables (zum Beispiel einige Smartwatches), mit denen es möglich ist, ein akkurates 1-Kanal-EKG zu schreiben. Leichter ist die Messung der Pulsfrequenz: Dafür sollte man zwei Finger auf die Innenseite des Handgelenks legen und eine Minute lang die spürbaren Schläge zählen. Aber Achtung: Bei Messungen am Tag sollte man zuvor einige Minuten ruhen. Besser sind Messungen unmittelbar nach dem Aufstehen, noch im Liegen.

 

Wann ist die Herzfrequenz zu hoch oder zu niedrig?

Steigt die Herzfrequenz plötzlich auf über 100 Schläge pro Minute an – und das in Ruhe, also ohne körperliche Belastung, Angst oder Aufregung –, spricht man von einem Herzrasen. Das könnte auf eine gefährliche Herzrhythmusstörung hinweisen und sollte daher unbedingt ärztlich abgeklärt werden – vor allem, wenn das Herzrasen zusammen mit starkem Schwindel oder Ohnmachtsanfällen auftritt.

 

Auch bei einer dauerhaft zu niedrigen Herzfrequenz von unter 50 Schlägen pro Minute sollte die Ursache ärztlich abgeklärt werden. Manchmal können Medikamente eine zu langsame Herzfrequenz verursachen. Dann sollte in Absprache mit der Kardiologin oder dem Kardiologen die Dosis reduziert oder der Wirkstoff gewechselt werden.

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