Untersuchungen der letzten Jahrzehnte zeigen: Während Hitzewellen gibt es mehr Todesfälle durch Herz-Kreislauferkrankungen. Zwar führen Herzrhythmusstörungen bei Hitze etwas seltener zu schweren Problemen als Herzinfarkte, doch beide Risiken nehmen bei extremer Hitze zu.
Eine große Studie hat gezeigt, dass allein ein Temperaturanstieg von einem Grad Celsius weltweit zu rund zwei Prozent mehr Todesfällen durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen führt – vor allem durch Herzinfarkte und Schlaganfälle. Auch Herzrhythmusstörungen und Kreislaufzusammenbrüche treten bei Hitze öfter auf.
Weitere Studien, zum Beispiel aus Australien, belegen, dass es während starker Hitzewellen deutlich mehr medizinische Notfälle gibt – zeitweise stiegen die Notfall-Einsätze dort um bis zu 16 Prozent an.
Die natürliche Anpassung des Körpers an hohe Temperaturen – wie vermehrter Flüssigkeitsverlust, Veränderungen im Salz- und Mineralhaushalt sowie eine stärkere Belastung des Herz-Kreislauf-Systems – lässt vermuten, dass das Risiko für Herzrhythmusstörungen und Herzinfarkte bei großer Hitze steigt.
Tatsächlich bestätigen wissenschaftliche Daten diese Annahme: In den letzten Jahrzehnten zeigen zahlreiche medizinische Studien einen klaren Zusammenhang zwischen Hitzewellen und einer erhöhten Sterblichkeit aufgrund von Herz-Kreislauferkrankungen.
Interessanterweise führen Herzrhythmusstörungen während Hitzeperioden zwar seltener zu Krankenhauseinweisungen oder Todesfällen als akute Herzinfarkte oder Durchblutungsstörungen der Herzkranzgefäße, dennoch nehmen beide Risiken bei hohen Temperaturen zu.
Eine im Jahr 2022 veröffentlichte große Analyse von 266 Studien, die nahezu die vergangenen 30 Jahre abdeckte, ergab, dass der weltweite Anstieg der durchschnittlichen Temperatur um nur ein Grad Celsius das Risiko, an einem Herz-Kreislauf-Ereignis zu sterben, um 2,1 Prozent erhöht – insbesondere durch Schlaganfälle und Erkrankungen der Herzkranzgefäße. Außerdem nahmen auch die Häufigkeit von Herzrhythmusstörungen, Kreislaufstillständen und krankhaften Veränderungen der Herzkranzgefäße mit steigender Temperatur zu.