Sommerhitze in der Stadt, unscharf Bild, Bildquelle: ©Adobe Stock/KONSTANTIN SHISHKIN
Sommerhitze in der Stadt, unscharf Bild, Bildquelle: ©Adobe Stock/KONSTANTIN SHISHKIN

Hitze erhöht das Risiko für Herzrhythmusstörungen und Herzinfarkte – wie man sich schützt

Wenn die Temperaturen steigen, gerät vor allem das Herz unter Druck. Der Kardiologe Dr. Daniel Dumitrescu erklärt, warum Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen während Hitzewellen besonders gefährdet sind und wie sie ihr Herz gezielt schützen können, um sicher durch die nächste Hitzewelle zu kommen.

 

Von Daniela Goldscheck
 

01.08.2025


Bildquelle (Bild oben): ©Adobe Stock/KONSTANTIN SHISHKIN

Hitzewellen sind längst keine Seltenheit mehr – und belasten das Herz-Kreislauf-System stärker, als viele denken. Wenn das Thermometer steigt, geraten besonders Menschen mit Herzproblemen schnell an ihre Grenzen. Der Kardiologe Dr. Daniel Dumitrescu erklärt, wie hohe Temperaturen das Risiko für Herzinfarkt, Rhythmusstörungen oder Kreislaufkollaps erhöhen – und worauf Betroffene jetzt achten sollten, um sich zu schützen.

 

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Bei Hitze steigt das Risiko für Herzinfarkte, Rhythmusstörungen und Kreislaufkollapse.
  • Besonders gefährdet: Menschen mit Vorerkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems.
  • Symptome wie Schwindel, Brustschmerzen oder Atemnot sollten ernst genommen werden.
  • Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen sind oft unzureichend auf Hitzewellen vorbereitet.
  • Schutzmaßnahmen wie ausreichend trinken, Medikamente überprüfen lassen und kühle Räume aufsuchen sind essenziell.

 

 

 

Herr Dr. Dumitrescu, welche Patientinnen und Patienten kommen an heißen Tagen besonders häufig in die Klinik?

Dr. Daniel Dumitrescu: Aus unserer Erfahrung steigt an sehr heißen Tagen die Zahl der Vorstellungen in der Klinik insbesondere von älteren Patientinnen und Patienten mit vorbekannten Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die empfindlich auf die Hitze reagieren. Aber auch jüngere Menschen, die ihren Kreislauf überfordern, oder bei denen eine bislang unbekannte Erkrankung des Herz-Kreislaufsystems durch die Hitze erstmals Probleme macht, suchen ärztliche Hilfe.

 

Zum Experten

Dr. Daniel Dumitrescu

Dr. Daniel Dumitrescu ist Oberarzt der Klinik für Allgemeine und Interventionelle Kardiologie/Angiologie am Herz- und Diabeteszentrum Nordrhein-Westfalen in Bad Oeynhausen

Porträt von Dr. Daniel Dumitrescu, Bildquelle: HDZ NRW
Bildquelle: HDZ NRW

 

 

Gibt es typische Beschwerden, mit denen Patientinnen und Patienten an Hitzetagen ärztliche Hilfe suchen?

Die Symptome, mit denen sich Patientinnen und Patienten vorstellen, können vielfältig und auch unspezifisch sein. Aufgrund des Flüssigkeitsverlustes an heißen Tagen können sich Kreislaufbeschwerden wie Schwindel, Schwäche, Atemnot, Brustschmerzen und Kollaps bemerkbar machen. Auch Krämpfe können auftreten.

 

Wenn der Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt durcheinander geraten, kann das Herzrhythmusstörungen begünstigen, die sich zusätzlich als Palpitationen – sogenanntes Herzstolpern  –  oder als akut auftretendes Herzrasen mit flachem Puls äußern können.

Die Hitze kann außerdem das zentrale Nervensystem beeinträchtigen – dann kommt es zu Symptomen wie Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen oder Verwirrtheit. Zu den weniger akuten, aber dennoch häufig auftretenden Symptomen bei längeren Hitzeperioden zählen auch Schlafstörungen, Konzentrationsschwäche und zunehmende Reizbarkeit.

 

Welche Warnzeichen sollten Betroffene ernst nehmen und nicht als „Sommerbeschwerden“ abtun?

Insgesamt kann Hitze eine Gefahr für die Gesundheit darstellen. Man sollte an heißen Tagen jede Art von akut auftretender Symptomatik wie Kopfschmerzen, Schwindel, Verwirrtheit, Übelkeit oder Atemnot ernst nehmen und sich unmittelbar in den Schatten oder eine kühlere Umgebung begeben.

 

Eine heiße, trockene – nicht schwitzende – Haut kann in Kombination mit diesen Symptomen auf einen bereits eingetretenen und potenziell bedrohlichen Hitzschlag hindeuten. Diese Menschen sollten dann umgehend in eine kühlere Umgebung gebracht und medizinisch versorgt werden. Akut auftretende Brustschmerzen sowie plötzliche, unerklärte Ohnmachtsanfälle sind ebenfalls Symptome, die sofort medizinisch abgeklärt werden sollten.

 

Was passiert im Körper, wenn wir großer Sommerhitze ausgesetzt sind?

Unser Körper ist auf eine möglichst gleichmäßige Körpertemperatur angewiesen, um optimal zu funktionieren. Wenn die Temperatur des Körperkerns über einen längeren Zeitraum 40 Grad Celsius überschreitet, ist dies eine kritische Situation, denn es kommt zur Beeinträchtigung wichtiger Stoffwechselprozesse. Oberhalb einer Temperatur des Körperkerns von 42 bis 43 Grad Celsius besteht akute Lebensgefahr, weil bei diesen Temperaturen erste lebenswichtige körpereigene Eiweiße zerstört werden und ihre Funktion dauerhaft verlieren. Das trifft für hohes Fieber genauso zu wie für eine Überhitzung durch zu starke Wärmeentwicklung.

 

Genau wie die Erwärmung ist auch, vereinfacht gesagt, die Kühlung des Körpers ein aktiver Prozess, der fortwährend Energie benötigt. Je näher die Umgebungstemperatur an die Körperkerntemperatur heranreicht oder sie sogar übersteigt, desto mehr Energie wird benötigt, um diesen Kühlungsprozess aufrecht zu erhalten.

 

Zunächst kann über den direkten Abfluss von Wärme über die Haut an die Umgebung, insbesondere Wasser, eine effektive Kühlung erfolgen. Wasser leitet Wärme etwa 100-mal besser als Luft, und es kommt rasch zum gewünschten Effekt. Deshalb wird beispielsweise die Abkühlung im Schwimmbad, also im kühlen Wasser, als besonders erfrischend empfunden. 

 

Außerhalb des Schwimmbeckens wird die Kühlung des Körpers hauptsächlich durch die Verdunstung von Wasser auf der Haut erreicht: Durch eine vermehrte Hautdurchblutung wird die zusätzliche Wärme vermehrt an die Hautoberfläche transportiert. Gleichzeitig werden bei Hitze die Schweißdrüsen der Haut aktiviert, und man beginnt zu schwitzen.

 

Die nun stärker durchblutete Haut bewirkt, dass die zusätzliche Wärme an die Körperoberfläche transportiert wird und den Schweiß verdunsten lässt. Der Verdunstungsprozess erfordert Energie, und durch diesen Energieverbrauch kühlt die Körperoberfläche allmählich ab. Es wird jedoch auch klar, dass dieser Prozess einerseits durch die verstärkte Durchblutung den Kreislauf vermehrt beansprucht und das Herz damit einem größeren Stress aussetzt. Gleichzeitig entzieht die Schweißproduktion, die an heißen Tagen durchaus mehrere Liter betragen kann, dem Körper erhebliche Mengen an Flüssigkeit und belastet den Flüssigkeitshaushalt.

 

Warum sind insbesondere ältere Menschen oder Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen gefährdet?

Bei Menschen mit Herz-Kreislauferkrankungen oder im höheren Lebensalter kommen bei Hitze verschiedene ungünstige Faktoren zusammen. Ihr Kreislauf ist oft bereits geschwächt und reagiert besonders sensibel auf zusätzliche Belastungen durch hohe Temperaturen. Ältere Menschen können zudem schlechter durch Schwitzen abkühlen.

 

Studien zeigen, dass für sie das regelmäßige Besprühen der Haut mit kühlem Wasser effektiver und schonender ist als der Gebrauch eines Ventilators. Hinzu kommt, dass das Durstgefühl im Alter oftmals vermindert ist, sodass ein Flüssigkeitsmangel häufig erst spät bemerkt wird.

 

Viele Betroffene nehmen dauerhaft blutdrucksenkende oder wassertreibende Medikamente, die die Kreislaufregulation bei Hitze zusätzlich belasten und den Flüssigkeitsverlust verstärken können. Gleichzeitig steigt das Risiko für Störungen im Salz- und Mineralhaushalt des Körpers. All diese Faktoren zusammen machen ältere Menschen und Herzkranke besonders anfällig für gesundheitliche Probleme an heißen Tagen.

 

Welche Rolle spielt Flüssigkeitsmangel bei Hitze für das Herz-Kreislauf-System?

Die vermehrte Durchblutung der Haut beziehungsweise der Körperoberfläche erfordert eine höhere Leistung des Kreislaufs, also insgesamt einen höheren Blutfluss, um den Blutdruck konstant zu halten. Geht dem Körper Flüssigkeit in größeren Mengen verloren, so sinkt auch der Wasseranteil des Blutes, der Blutfluss und der Blutdruck sinken. Dies kann Kreislaufprobleme, insbesondere einen niedrigen Blutdruck, bis hin zum Kreislaufkollaps verstärken.

 

Ist das Risiko für akute Ereignisse wie Herzinfarkt oder Rhythmusstörungen an Hitzetagen erhöht?

Untersuchungen der letzten Jahrzehnte zeigen: Während Hitzewellen gibt es mehr Todesfälle durch Herz-Kreislauferkrankungen. Zwar führen Herzrhythmusstörungen bei Hitze etwas seltener zu schweren Problemen als Herzinfarkte, doch beide Risiken nehmen bei extremer Hitze zu.

 

Eine große Studie hat gezeigt, dass allein ein Temperaturanstieg von einem Grad Celsius weltweit zu rund zwei Prozent mehr Todesfällen durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen führt – vor allem durch Herzinfarkte und Schlaganfälle. Auch Herzrhythmusstörungen und Kreislaufzusammenbrüche treten bei Hitze öfter auf.

 

Weitere Studien, zum Beispiel aus Australien, belegen, dass es während starker Hitzewellen deutlich mehr medizinische Notfälle gibt – zeitweise stiegen die Notfall-Einsätze dort um bis zu 16 Prozent an.

 

Die natürliche Anpassung des Körpers an hohe Temperaturen – wie vermehrter Flüssigkeitsverlust, Veränderungen im Salz- und Mineralhaushalt sowie eine stärkere Belastung des Herz-Kreislauf-Systems – lässt vermuten, dass das Risiko für Herzrhythmusstörungen und Herzinfarkte bei großer Hitze steigt.

 

Tatsächlich bestätigen wissenschaftliche Daten diese Annahme: In den letzten Jahrzehnten zeigen zahlreiche medizinische Studien einen klaren Zusammenhang zwischen Hitzewellen und einer erhöhten Sterblichkeit aufgrund von Herz-Kreislauferkrankungen.

 

Interessanterweise führen Herzrhythmusstörungen während Hitzeperioden zwar seltener zu Krankenhauseinweisungen oder Todesfällen als akute Herzinfarkte oder Durchblutungsstörungen der Herzkranzgefäße, dennoch nehmen beide Risiken bei hohen Temperaturen zu.

 

Eine im Jahr 2022 veröffentlichte große Analyse von 266 Studien, die nahezu die vergangenen 30 Jahre abdeckte, ergab, dass der weltweite Anstieg der durchschnittlichen Temperatur um nur ein Grad Celsius das Risiko, an einem Herz-Kreislauf-Ereignis zu sterben, um 2,1 Prozent erhöht – insbesondere durch Schlaganfälle und Erkrankungen der Herzkranzgefäße. Außerdem nahmen auch die Häufigkeit von Herzrhythmusstörungen, Kreislaufstillständen und krankhaften Veränderungen der Herzkranzgefäße mit steigender Temperatur zu.

 

Hitzeschutz im Alltag: Was Sie tun können

  • Warnzeichen wie Schwindel oder Kopfschmerzen immer ernst nehmen und direkt Schatten oder kühle Orte aufsuchen.
  • Regelmäßig und ausreichend trinken – auch ohne Durst. Ältere Menschen sollten besonders darauf achten.
  • Aufenthalte in der prallen Sonne vermeiden, lieber schattige oder klimatisierte Räume nutzen.
  • Körperliche Anstrengung bei Hitze reduzieren, vor allem um die Mittagszeit Pausen einlegen.
  • Wer Blutdrucksenker oder wassertreibende Medikamente nimmt, sollte an Hitzetagen Gewicht, Blutdruck und Puls kontrollieren und Dosierungen immer mit dem Arzt absprechen.

 

 

 

Was können Menschen mit Herzerkrankungen tun, um sich bei Hitze zu schützen?

Man darf erste Warnzeichen einer Überhitzung nicht als ‚Sommerbeschwerden‘ unterschätzen und erst dann ernst nehmen, wenn bereits ein Sonnenstich, ein manifester Hitzschlag oder ein Kreislaufkollaps aufgetreten ist, der dann medizinischer Versorgung bedarf. Spätestens bei ersten Warnzeichen sollte man die Trinkmenge überprüfen und schattige oder kühle Plätze aufsuchen.

 

Bei hohen Umgebungstemperaturen ist es wichtig, ausreichend und regelmäßig zu trinken, und zwar nicht nur dann, wenn ein Durstgefühl besteht. Gerade ältere Patientinnen und Patienten verspüren regelmäßig weniger Durst und sind daher besonders anfällig für Flüssigkeitsverluste aufgrund der Hitze. Menschen mit Herz-Kreislauferkrankungen, bei denen eine Beschränkung der Trinkmenge besteht, sollten an heißen Tagen auf eine konsequente Gewichtskontrolle achten, um sowohl eine zu geringe als auch eine zu große Trinkmenge frühzeitig zu erkennen.

 

Wenn möglich, sollten insbesondere ältere Menschen und Menschen mit Herz-Kreislauferkrankungen versuchen, längere Aufenthalte in der prallen Sonne zu vermeiden und kühle, schattige Plätze oder, wenn die Möglichkeit besteht, klimatisierte Räume aufzusuchen. Sportliche Anstrengungen oder körperliche Belastungen wie etwa Rasenmähen sollten an heißen Tagen vermieden werden. Dieses gilt insbesondere für untrainierte Personen.

 

Speziell in der Mittagszeit, wenn die Tagestemperaturen ihr Maximum erreichen, sollte bewusst auf ausreichende Ruhepausen in kühler und schattiger Umgebung geachtet werden.

 

Gerade Patientinnen und Patienten, die dauerhaft auf blutdrucksenkende oder wassertreibende Medikamente angewiesen sind, sollten die Dosierung der Medikamente rechtzeitig mit ihrer Hausärztin oder ihrem Hausarzt besprechen, um Kreislaufproblemen oder Entgleisungen der Elektrolyte entgegenzuwirken. Parallel zu den Gewichtskontrollen sind auch regelmäßige häusliche Blutdruck- und Pulskontrollen in diesem Zusammenhang für die ärztlichen Gespräche wichtig. 

 

Sollten bestimmte Medikamente bei Hitze anders dosiert werden?

Es gibt keine pauschale Antwort darauf, wie die Dosis von Medikamenten bei Hitze angepasst werden muss. Das ist individuell ganz unterschiedlich. Generell werden sowohl blutdrucksenkende Medikamente als auch wassertreibende Mittel bei längeren Hitzeperioden in ihrer Dosis häufig reduziert. Aber auch das Gegenteil kann der Fall sein, beispielsweise wenn durch vermehrtes Durstgefühl bei herzkranken Patientinnen und Patienten vermehrt Flüssigkeit eingelagert wurde. Gerade in diesem Zusammenhang wird der Stellenwert der ärztlichen Beratung klar: Anpassungen der Medikamente sollten in jedem Fall nur nach ärztlicher Rücksprache erfolgen.

 

Umso wichtiger ist es deshalb für Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen, das Körpergewicht, den Puls und den Blutdruck zu Hause selbst zu kontrollieren, um genau die Informationen bereitzustellen, die im ärztlichen Gespräch für eine individuelle Anpassung der Medikamentendosis notwendig sind.

 

Gibt es für Krankenhäuser besondere Herausforderungen in Hitzeperioden?

Die erhöhte Inanspruchnahme medizinischer Leistungen in Hitzeperioden kann Kliniken zukünftig vor Kapazitätsprobleme stellen, wenn die Zahl und Intensität der Hitzewellen in den nächsten Jahren und Jahrzehnten tatsächlich wie vorausgesagt zunehmen wird.

 

Weiterhin ist die Ausstattung von Kliniken mit ausreichend kühlen beziehungsweise klimatisierten Räumen für vulnerable Patientengruppen nach wie vor ein relevantes Problem in Deutschland.

 

Wie gut ist das deutsche Gesundheitswesen auf die zunehmende Belastung durch Hitzewellen vorbereitet?

Es ist schwer abzuschätzen, wie sich Intensität und Dauer von Hitzewellen in den nächsten Jahren und Jahrzehnten entwickeln werden. Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind weltweit die führende Ursache für Sterblichkeit. Wenn man die veröffentlichten Studien betrachtet, die bei weiter steigender globaler Durchschnittstemperatur eine deutliche Zunahme der Todesfälle durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorhersagen, wird klar: Das deutsche Gesundheitswesen stünde dadurch vor erheblichen strukturellen Herausforderungen.

 

Ebenso wichtig ist die Weiterentwicklung des Bewusstseins für die Tatsache, dass Umweltfaktoren, zu denen auch Hitze gehört, nicht nur ein Randphänomen für die Krankheitsentwicklung und Sterblichkeit in der Bevölkerung darstellen, sondern bereits jetzt einen wesentlichen Einfluss haben.

 

Die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie hat aus solchen Überlegungen heraus im Jahr 2024 eine Task Force Planetare Gesundheit‘ ins Leben gerufen, um ein höheres Bewusstsein zu Umweltaspekten in der Kardiologie zu schaffen. Die Task Force hat es sich zur Aufgabe gemacht, Maßnahmen zum Schutz von Patientinnen und Patienten vor Umweltrisiken, die auch Hitze einschließen, zu benennen und umzusetzen.  

 

Was wünschen Sie sich im Umgang mit Hitzeschutz für chronisch Herzkranke – sowohl gesellschaftlich als auch politisch?

Es ist wichtig, dass das Bewusstsein und Verständnis für die Gefahren von Hitze sowohl in der breiten Bevölkerung als auch im medizinischen Bereich weiter gestärkt und gefördert werden. Chronisch herzkranke Menschen sollten überall in Deutschland einfach zugängliche und hilfreiche Informationen zu Schutzmaßnahmen und deren Umsetzung erhalten.

 

Gleichzeitig kommt es darauf an, dass sowohl Patientinnen und Patienten sowie deren Angehörige als auch medizinisches Fachpersonal vorausschauend handeln, um gesundheitliche Schäden durch Hitze möglichst schon im Vorfeld zu verhindern. Gerade an sehr heißen Tagen gilt es, aufmerksam auf Herzkranke, unsere Mitmenschen und auch uns selbst zu achten.

 

Fazit:

Hohe Temperaturen stellen vor allem für Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen eine ernste Gefahr dar. Wer Symptome wie Schwindel, Brustschmerzen oder Atemnot bemerkt, sollte diese ernst nehmen und rechtzeitig handeln. Ausreichende Flüssigkeitszufuhr, das Meiden von Hitze sowie regelmäßige Kontrollen von Blutdruck und Gewicht sind wichtige Maßnahmen, um Herz und Kreislauf zu schützen. Wichtig ist auch, Medikamente nie eigenmächtig umzustellen, sondern immer ärztlichen Rat einzuholen.

 

FAQ – Häufige Fragen zu Hitze und Herzgesundheit

Mindestens 1,5 bis 2 Liter täglich, bei Schwitzen auch deutlich mehr – es sei denn, Ihre Ärztin oder Ihr Arzt hat eine Trinkmengenbeschränkung empfohlen.

 

Nein! Sprechen Sie immer mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt, bevor Sie Medikamente anpassen – besonders bei Diuretika (Medikamente zur Entwässerung) und Blutdruckmedikamenten.

 

Sofort in den Schatten setzen, Beine hochlagern, langsam trinken. Bessert sich der Zustand nicht: Notruf 112.

 

Nein – auch jüngere Personen können kollabieren, zum Beispiel aufgrund von  Vorerkrankungen oder nach körperlicher Belastung.

 

Sprechen Sie mit Ihrer Kardiologin oder Ihrem Kardiologen, ob Ihre Herzmedikation hitzetauglich ist.

 

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