Extraschläge des Herzens, sogenannte Extrasystolen, sind oft nicht gefährlich. Unter Umständen deuten sie jedoch auf Herzerkrankungen hin. Daher sollte auf jeden Fall eine Ärztin oder ein Arzt hinzugezogen werden
Extraschläge des Herzens, sogenannte Extrasystolen, sind oft nicht gefährlich. Unter Umständen deuten sie jedoch auf Herzerkrankungen hin. Daher sollte auf jeden Fall eine Ärztin oder ein Arzt hinzugezogen werden
Von Kerstin Kacmaz
Bildquelle (Bild oben): iStock / megaflopp
Es wird oft „Herzstolpern“ oder „Herzrasen“ genannt – im Laufe des Lebens kann der Herzrhythmus aus dem Takt geraten. Einige dieser Störungen können lebensgefährlich sein, andere sind harmlos, manche müssen nicht einmal behandelt werden. Das ist abhängig von der Art der Störung. Eine häufige Form sind so genannte Extrasystolen, die sehr oft sowohl bei gesunden als auch bei Menschen mit Herzkrankheiten auftreten.
Damit das Herz das Blut durch den Körper pumpen kann, muss es sich regelmäßig zusammenziehen und wieder entspannen. Diese Bewegung nehmen Sie als Herzrhythmus wahr. Sie wird durch elektrische Impulse ausgelöst, bei denen der sogenannte Sinusknoten eine entscheidende Rolle spielt. Er erzeugt elektrische Erregungen und ist damit der Schrittmacher unseres Herzens. Der ausgehende Impuls läuft über beide Vorhöfe, die sich daraufhin zusammenziehen. Danach erreicht er den Atrioventrikularknoten (AV-Knoten) und wird von dort an die beiden Kammern weitergeleitet, die sich ebenfalls zusammenziehen. Dieser Vorgang wiederholt sich etwa 60- bis 80-mal pro Minute.
Es gibt viele Arten von Herzrhythmusstörungen. Schlägt das Herz zu schnell, spricht man von Tachykardie. Schlägt es zu langsam, handelt es sich um eine Bradykardie. Schlägt es unregelmäßig, egal in welchem Tempo, liegt eine Arrhythmie vor.
Eingeteilt werden die Störungen nach Art und Entstehungsort. Dabei kommen beide Vorhöfe (atrialer Entstehungsort) und/oder beide Herzkammern (ventrikulärer Entstehungsort) infrage.
Wer über „Herzstolpern“ oder „Herzaussetzer“ klagt, hat es oft mit einer ventrikulären Extrasystolie zu tun. Sie zeigt sich durch Herzschläge, die zusätzlich zum normalen Rhythmus erfolgen. In der Regel sind solche Extrasystolen nicht gefährlich und müssen nicht behandelt werden. Sie können durch alltägliche Dinge wie Stress, Übermüdung, physische oder psychische Belastung entstehen. Auch ein generell nicht gesundheitsfördernder Lebensstil mit übermäßigem Genuss von Alkohol, Kaffee oder Nikotin kann zu Extrasystolen führen.
Allerdings können ventrikuläre Extrasystolen auch auf andere Herzerkrankungen hindeuten. Beispiele hierfür sind:
Beim Auftreten von Symptomen muss eine ärztliche Abklärung erfolgen. Es können zum Beispiel folgende Beschwerden zu spüren sein:
Wenn die Extrasystolen mit einer der oben genannten zugrundeliegenden Herzerkrankungen in Verbindung stehen, müssen sie behandelt werden. Eine Stabilisierung des Herzrhythmus kann durch Betablocker erreicht werden. Sollte die medikamentöse Therapie keine Erfolge bringen, kann auch eine Katheterablation durchgeführt werden. Das hängt jedoch stark davon ab, welche Grunderkrankung für die Extrasystolen verantwortlich ist.