Was ist eine Angina Pectoris?

Die Schmerzen kommen plötzlich und anfallsartig. Die Betroffenen beschreiben sie als stechend, brennend oder dumpf. Treten sie zum ersten Mal auf oder sind sie deutlich stärker als sonst, sollte sofort der Notruf gewählt werden.

Von Kerstin Kropac

 

05.10.2023

 

Bildquelle (Bild oben): iStock / kupicoo

Was ist eine Angina Pectoris?

Angina Pectoris kommt aus dem Lateinischen und bedeutet Brustbeklemmung oder Brustenge. Sie beschreibt plötzlich auftretende Schmerzen im Brustkorb, die in die Arme, den Unterkiefer, Hals, den Schulter- und Nackenbereich oder in den Oberbauch ausstrahlen können. Ärztinnen und Ärzte unterscheiden zwei Formen: die stabile und die instabile Angina Pectoris. Bei der stabilen Variante treten die Schmerzen bei starker körperlicher oder psychischer Belastung auf, auch bei Kälte oder nach üppigen Mahlzeiten. Man sollte sie ärztlich abklären, überwachen und behandeln lassen. Die instabile Angina Pectoris verursacht bei geringer Belastung oder sogar in Ruhe Beschwerden. Achtung: Sie kann einen drohenden Herzinfarkt ankündigen! Deshalb sollte bei plötzlichen starken und länger anhaltenden Brustschmerzen sofort die 112 gerufen werden.

 

Wie entsteht die Brustenge?

Die Angina Pectoris ist das typische Symptom einer koronaren Herzkrankheit (KHK). Die Herzkranzgefäße sind dann als Folge einer Verkalkung der Gefäße (Atherosklerose) so stark verengt, dass nicht mehr ausreichend Blut, Nährstoffe und Sauerstoff in den Herzmuskel gelangen können. Daher treten die Beschwerden auch häufig unter Belastung auf, wenn der Sauerstoffbedarf des Herzens erhöht ist. Bei einem kompletten Verschluss des Gefäßes – zum Beispiel durch ein Gerinnsel – kommt es zum Herzinfarkt.

 

Was begünstigt die Entstehung von Ablagerungen in den Gefäßen?

Die Ablagerungen in den Gefäßen gehören zum normalen Alterungsprozess des Körpers. Sie sind bei etwa fünf Prozent der 45- bis 50-Jährigen und bei jedem Dritten über 80-Jährigen nachweisbar. Klassische Risikofaktoren, die eine Entstehung von diesen sogenannten Plaques in den Gefäßen begünstigen, sind Rauchen, Bluthochdruck, Übergewicht, hohe Cholesterinwerte und Diabetes.

 

Wie behandelt man eine Angina Pectoris?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, eine Angina Pectoris zu behandeln. Als Dauermedikation verschreiben Ärztinnen und Ärzte Blutverdünner wie die Acetylsalicylsäure (ASS, Aspirin) oder Clopidogrel, um den Blutfluss zu verbessern und zu verhindern, dass es zu Gerinnseln und einem kompletten Verschluss des Gefäßes kommt. Zudem können Betablocker die Herzfrequenz und den Blutdruck senken, wodurch es seltener zu Angina-Pectoris-Beschwerden kommt. Für den Akutfall werden Nitropräparate verschrieben, die bei Bedarf die Herzkrankgefäße erweitern. (Achtung: Diese dürfen nicht zusammen mit potenzsteigernden Medikamenten eingenommen werden!) Bei besonders ausgeprägten Verengungen in den Gefäßen besteht auch die Möglichkeit, die Gefäße im Katheterverfahren zu weiten, einen Stent oder einen Bypass einzusetzen.

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