Es gibt viele Studien, in denen die Frage untersucht wurde, welches Verfahren für welche Patientinnen und Patienten am besten ist. Die Ergebnisse der Studien wurden in internationalen Richtlinien zusammengefasst, die immer wieder aktualisiert werden. „In eindeutigen Situationen sollten sich die Ärztinnen und Ärzte an diese Richtlinien halten“, sagt Prof. Gummert. „Bei nicht eindeutigen Situationen sollte die Empfehlung von einem sogenannten Herzteam getroffen werden.“ Ein Herzteam besteht mindestens aus jeweils einer Ärztin oder einem Arzt aus der Kardiologie und der Herzchirurgie. Durch den Einsatz der Telemedizin können sogar Kolleginnen und Kollegen aus verschiedenen Krankenhäusern zusammenarbeiten. „Dann konferiert das Herzteam über Video und schaut sich gemeinsam die Herzkatheterfilme an“, erklärt Prof. Gummert. Manchmal kommen auch andere Fachgebiete dazu – wenn weitere Erkrankungen vorliegen. „Und dann wird gemeinsam festgelegt: Welches Verfahren wollen wir dem Betroffenen anbieten?“, sagt der Herzchirurg. „Kann man mit guten Langzeitergebnissen einen Stent einsetzen oder hat der Patient schwere Begleiterkrankungen, die das Operationsrisiko erhöhen? Dann wäre ein Stent das richtige Verfahren. Andersherum dasselbe: Wäre mit einer Bypass-Versorgung ein besseres Langzeitergebnis zu erwarten, weil beispielsweise die Verengungen sehr ausgeprägt sind, sollte sich das Herzteam eher darauf einigen, eine Bypass-Versorgung zu empfehlen.“