Damit aus einem Infekt kein Infarkt wird.

Kleiner Piks, große Wirkung

Wie Impfungen das Herz schützen

Was haben die Grippe und andere Atemweginfekte mit dem Herz zu tun? Auch wenn das vielen nicht bewusst ist: eine ganze Menge! Denn Viren, die erkältungsähnliche Symptome auslösen, können auch das Herz angreifen. Dann drohen neben Fieber, Kopf- und Halsweh im schlimmsten Fall kardiovaskuläre Komplikationen.

 

Der beste Schutz? Ein kleiner Piks – mit großer Wirkung!

Quick-Links

Warum gerade Herzkranke besonders infektanfällig sind

… und was das für sie bedeutet

Herzpatientinnen und -patienten sind gleich doppelt gefährdet: Aufgrund ihrer Erkrankung sind sie anfälliger für Atemwegsinfekte – unter anderem, weil ihr Immunsystem schwächer arbeitet. Gleichzeitig erhöhen Grippe und Co. aber auch ihr Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse wie Herzinfarkte oder Schlaganfälle. Das heißt: Herzkranke werden nicht nur häufiger krank – ihnen drohen auch eher Komplikationen. Bei der Grippe zum Beispiel. Studien zeigen, dass sich die Gefahr eines Herzinfarktes innerhalb der ersten sieben Tage nach Diagnose versechsfacht. Herzpatientinnen und -patienten mit mindestens einer Grippeschutz-Impfung haben einen deutlichen Überlebensvorteil gegenüber Nichtgeimpften. Deshalb setzt sich die Nationale Herz-Allianz, das größte Bündnis verschiedener Fachgesellschaften wie der DGK, dem BNK sowie der Patientenvertretung in Deutschland dafür ein, dass sich Herzkranke gegen Atemwegserkrankungen wie die Grippe, Pneumokokken, COVID-19 und das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) impfen lassen.

 

„Wer Atemwegsinfektionen durch gezielte Impfungen vermeidet, schützt damit auch seine Herzgesundheit.“

Prof. Dr. Thomas Klingenheben, Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie in Bonn

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Was macht ein Infekt mit dem Herz?

Grippe und andere Atemwegserkrankungen erhöhen das Risiko eines Herzinfarkts oder Schlaganfalls. Wie kann man sich schützen?

 

Broschüre „Der beste Schutz für Herz und Atemwege"

Sie finden die Broschüre in bestimmten Kardiologie-Praxen sowie hier zum Download.

Wie ist das mit dem Impfen?

Wer sollte sich wann gegen welche Krankheiten impfen lassen? Damit Sie den Überblick behalten, haben wir die aktuellen Empfehlungen für alle wichtigen Schutzimpfungen übersichtlich zusammengefasst. Die Tabelle unten zeigt, für wen und in welchem Alter die Impfungen gegen Grippe, COVID-19, RSV und Pneumokokken sinnvoll sind — und wie oft sie erfolgen sollten.

 

Gegen RSV und Pneumokokken reicht ein einmaliger Piks. Gegen Grippe und COVID-19 sind regelmäßige Impfungen notwendig.

Das empfehlen die Expertinnen und Experten:

Zeitpunkt
Impfung
Besonderheiten
Jährlich im Herbst (Okt-Jan)
Impfung
Influenza
Besonderheiten
Hochdosis-Impfstoff bei ≥ 60 Jahren
Jährlich im Herbst
Impfung
SARS-CoV-2
Besonderheiten
Zusammen mit Influenza empfohlen
Einmalig
Impfung
RSV
Besonderheiten
Ab ≥ 75 Jahren oder ab ≥ 60 Jahren mit schwerer Ausprägung einer Erkrankung (z.B. chronische Herzinsuffizienz)
Einmalig
Impfung
Pneumokokken
Besonderheiten
Einmalig bei Impfung mit PCV20, Auffrischimpfung nach 6 Jahren bei bereits durchgeführter PPSV23-Impfung

Häufige Fragen

Atemwegsinfekte wie Grippe oder Pneumokokken können unter anderem das Risiko für einen Herzinfarkt oder eine Herzmuskelentzündung erhöhen. Impfungen helfen, schwere Krankheitsverläufe zu verhindern und schützen das Herz wirksam vor zusätzlichen Belastungen.

 

Impfreaktionen sind meist mild und vorübergehend, während die Vorteile – insbesondere der Schutz vor schweren Infektionen – deutlich überwiegen. Bei Sorgen hilft ein Gespräch mit der behandelnden Ärztin oder dem behandelnden Arzt.

Impfungen können nicht jede Ansteckung verhindern – aber sie machen Verläufe milder und schützen vor schweren Komplikationen. Gerade Herzpatientinnen und -patienten profitieren stark davon.

 

Nach einem stabil überstandenen Infarkt ist eine Impfung oft schon nach wenigen Wochen möglich – und auch sinnvoll. Gerade nach einem Herzinfarkt können auftretende Infektionen die Genesung deutlich erschweren. Am besten bespricht man das mit der behandelnden Ärztin oder dem behandelndem Arzt.

 

Kombi-Impfungen oder mehrere Impfungen an einem Tag sind in der Regel nicht schlechter verträglich als Einzelimpfungen – auch für Herzkranke. Entzündliche Reaktionen sind selten, meist mild und vorübergehend.

 

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