Die Ejektionsfraktion ist ein wichtiger Wert, der die Pumpfunktion des Herzens beschreibt. Der Wert gibt an, wie viel Prozent des Bluts in der Herzkammer bei einem Herzschlag weiter in den Körper gepumpt wird. Medizinerinnen und Mediziner sprechen auch von der Auswurfleistung des Herzens. Damit lässt sich einordnen, wie effektiv das Herz Blut ausstößt, wenn es sich zusammenzieht. Der wichtigste Wert ist die linksventrikuläre Ejektionsfraktion – sie gibt an, wie gut die Pumpfunktion der linken Herzkammer (Ventrikel) ist, die das sauerstoffreiche Blut in den gesamten Körper befördert.
Das Herz arbeitet in zwei Phasen: Es entspannt sich (Diastole), sodass es sich mit Blut füllen kann. Dann zieht es sich zusammen (Systole), um das Blut in den Körper zu pumpen. Dabei entleert sich die linke Herzkammer allerdings nicht vollständig. Bei einem Erwachsenen gelangen in Ruhe normalerweise zwischen 60 und 70 Prozent des Blutes aus der Herzkammer in den Körper. Das heißt, dass 30 bis 40 Prozent des Blutvolumens in der Herzkammer bleiben.
Einstufung der Herzschwäche nach Höhe der Ejektionsfraktion
Bei Menschen mit einer Herzschwäche sinkt der Prozentsatz des Blutvolumens, das mit jedem Herzschlag in den Körper gepumpt wird. Je nach Höhe des Prozentsatzes wird die Herzschwäche (Herzinsuffizienz) der linken Herzkammer laut Leitlinie in drei verschiedene Typen unterteilt:
- 50 Prozent oder mehr: Herzinsuffizienz mit erhaltener linksventrikulärer Ejektionsfraktion (HFpEF)
- 41 bis 49 Prozent: Herzinsuffizienz mit geringgradig eingeschränkter linksventrikulärer Ejektionsfraktion (HFmrEF)
- 40 Prozent oder weniger: Herzinsuffizienz mit reduzierter linksventrikulärer Ejektionsfraktion (HFrEF)
Die Ejektionsfraktion lässt sich mit unterschiedlichen Methoden messen. Meist wird dafür ein Herz-Ultraschall verwendet. Verschiedene Herzerkrankungen können zu einer verringerten Auswurfleistung führen, etwa ein Herzinfarkt oder eine Herzmuskelentzündung.