Curricula und Zertifizierungen: Entwicklungen und Highlights aus 2023

Neue Zertifizierungen, ausgelaufene Übergangsregelungen und ein digitales Antragsportal - alle Neuerungen und Highlights aus 2023.

Von:

Tobias Kruse

HERZMEDIZIN-Redaktion

 

28.03.2024

 

Bildquelle (Bild oben): preecha2531 / Shutterstock.com

Die DGK hat es sich seit langem zur Aufgabe gemacht, die Qualität der Patientenversorgung stetig zu verbessern. Das Mittel der Wahl liegt in der Zertifizierung spezialisierter Behandlungszentren und der persönlichen Zusatzqualifikation für Ärztinnen und Ärzte sowie Assistenz- und Pflegepersonal. So kann sichergestellt werden, dass objektiv hohe Qualitätsstandards erreicht werden – ein wichtiges Signal für die Attraktion von Fachkräften und natürlich für Patientinnen und Patienten sowie deren Angehörigen.

 

Neue Zertifizierungen für Assistenzkräfte und telemedizinische Zentren

 

Mittlerweile gibt es zahlreiche Qualifikationen und es werden beständig mehr. In 2023 sind wichtige neue Zertifizierungen hinzugekommen. Im Bereich der persönlichen Zusatzqualifikation sind das vor allem zwei Zertifizierungen für die Assistenz- und Pflegefachkräfte: Zum einen weist eine zunehmende Zahl von Studien die Effektivität von nichtärztlicher „kardiovaskulärer Präventions-Assistenz“ in der Prävention von Herz- Kreislauf-Erkrankungen nach. Mit dem Curriculum „Kardiovaskuläre Präventions-Assistenz“ will die DGK einen qualitativ hochwertigen Ausbildungsstandard in Deutschland sicherstellen. Zum anderen gewinnt die Behandlung von Herzrhythmusstörungen immer mehr an Bedeutung. Die Zusatzqualifikation soll die Qualität in der Patientenversorgung sichern und optimieren und den Assistenz- und Pflegekräften ein strukturiertes Weiterbildungsprogramm nach den Maßstäben des kontinuierlichen Lernens anbieten. Es soll eine objektivierbare Qualifizierungsmöglichkeit bieten, welche Aufstieg und Karriere im Bereich der Assistenz- und Pflegeberufe unterstützt.

 

Im Bereich der Zentren-Zertifizierung sind ganz neu die „Telemedizin-Zentren“ hinzugekommen. Diese haben großes Potenzial, dem immer größer werdenden Missverhältnis von Behandlungsbedarf und Versorgungsangebot entgegenzuwirken. Unerlässlich dafür ist ein systematisches Qualitätsmanagementsystem, um einen einheitlichen Prozess- und Qualitätsstandard sicherzustellen. Nur so kann ein effektives Telemonitoring gelingen, das vor allem für Patientinnen und Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz eine bessere Versorgung bewirken kann.

 

Ausgelaufene Übergangsregelungen und neue Positionspapiere

 

Zum 31. Oktober 2023 sind die zweijährigen Übergangsregelungen für die Zusatzqualifikationen „Kardiovaskuläre Intensiv- und Notfallmedizin“ sowie „Kardiovaskuläre Schlafmedizin“ abgelaufen. Die DGK beginnt damit, die ersten Stätten zu zertifizieren. Im Laufe des Jahres 2024 sollen dann die ersten Programme zur Erlangung dieser Zusatzqualifikationen angeboten werden. Zudem wurden im letzten Jahr für den Zertifizierungsbereich wichtige Positionspapiere veröffentlicht.

 

Allen voran sind hier die Updates des Curriculums für Kardiale Magnetresonanztomographie (K-MRT) sowie des Curriculums für Kardiale Computertomographie (K-CT) zu nennen. Mit dem Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses zur Aufnahme der Kardio-CT in den gesetzlichen Leistungskatalog der Krankenkassen werden nicht-invasive Diagnoseverfahren immer mehr an Bedeutung gewinnen.

 

Sämtliche Antragsprozesse sind bei der DGK ab sofort digital

 

2023 wurde zudem ein wichtiger Meilenstein für den Bereich der Antragstellung und -verwaltung erreicht. Noch weit bis ins Jahr hinein war es vereinzelt notwendig Anträge, Formulare und Bescheinigungen in Papierform einzureichen. Im Rahmen der Qualitätsoffensive der DGK wurde nun alles vollständig digitalisiert. Antragstellende laden die entsprechenden Unterlagen einfach über die Zertifizierungssoftware hoch, wo sie direkt von den Gutachterinnen und Gutachtern eingesehen und geprüft werden können. Sämtliche Prozesse werden nun über eine einzige Softwarelösung dargestellt und bearbeitet. Zusammen mit dem neuen zentralen Login der DGK, der hierfür verwendet wird, ist die Antragstellung nun besonders anwenderfreundlich.


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