HERZMEDIZIN: Warum ist kardiale CMR als Methode in der kardiologischen Bildgebung so wichtig?
Abanador-Kamper/Korosoglou: Die kardiale Magnetresonanztomographie (k-MRT) hat sich in den letzten Jahren nicht ohne Grund als unverzichtbare diagnostische Methode in der kardiologischen Bildgebung etabliert. Ihr Alleinstellungsmerkmal ist die exzellente Gewebecharakterisierung. In Kombination mit präziser funktioneller Analyse und hoher räumlicher Auflösung ist sie in praktisch allen Leitlinien der ESC für die diagnostische Klassifikation, Risikostratifikation, Therapieplanung und Verlaufskontrolle bei einer Vielzahl kardiovaskulärer Erkrankungen mit einem hohen Evidenzgrad empfohlen.
HERZMEDIZIN: Welche Themen und Ziele verfolgt die AG21 aktuell?
Abanador-Kamper/Korosoglou: Die kardiale Schnittbildgebung befindet sich berufspolitisch derzeit in einer sehr spannenden Phase. Die Aufnahme der k-CT in den Einheitlichen Bewertungsmaßstab (EBM) seit Anfang des Jahres stellt einen Meilenstein für die kardiale Bildgebung dar – auch wenn noch einige Punkte geklärt werden müssen. Die k-MRT ist derzeit noch nicht im EBM verankert. Es wurden jedoch zwei separate G-BA-Verfahren für die KHK- und die Myokarditis-Diagnostik initiiert. Diese laufenden Verfahren eröffnen klare Perspektiven zur GKV-Integration und lassen auf eine offizielle Anerkennung hoffen.
Bis dahin sollten wir uns als AG innerhalb und außerhalb der DGK klar positionieren – durch Zertifizierungen, Fortbildungen, Nachwuchsförderung, Qualitätssicherung, Aufbau und Ausbau entsprechender Infrastrukturen sowie aktive Beteiligung am GKV-Diskurs, z. B. durch Stellungnahmen, wissenschaftliche Studien und G-BA-Anfragen – mit dem Ziel, die eine flächendeckende Verfügbarkeit der k-MRT in Zukunft zu ermöglichen.
All diese Aufgaben zentral und mit großem Engagement zu koordinieren und zu adressieren, das ist aktuell die Rolle und die wichtigste Aufgabe unserer AG21.