Die initialen Ergebnisse der PROTECED-TAVR-Studie waren vor 2 Jahren publiziert worden und hatten mit Blick auf den primären Endpunkt keinen Vorteil eines Einsatzes des sogenannten Sentinel Protektions-Device (Boston Scientific) zeigen können.4 Das Sentinel System wird periprozedural über die Radialarterie eingebracht und umfasst 2 konische Filter, welche dann zur zerebralen Protektion im Truncus brachiocephalicus sowie in der Carotis communis sinistra platziert werden. Hierdurch konnte jedoch keine Reduktion der gesamten Schlaganfälle erreicht werden, lediglich schwerwiegende Schlaganfälle zeigten sich als sekundärer Endpunkt signifikant reduziert.
Die nun publizierte Subanalyse dieser Studie stratifizierte die 3.000 randomisierten Patientinnen und Patienten nach geographischer Herkunft aus den USA (n = 1.833) versus außerhalb der USA (n = 1.167), also aus Europa sowie Australien. Die amerikanischen Patientinnen und Patienten zeigten eine signifikant höhere Rate an konkomitanter koronarer Herzkrankheit und peripherer Verschlusskrankheit, hatten zugleich jedoch signifikant seltener Vorhofflimmern. Während in den USA deutlich häufiger eine ballon-expandierbare TAVI-Prothese genutzt wurde, erfolgte in den Studienzentren ausserhalb der USA signifikant häufiger eine Prädilatation. In der Non-US Kohorte zeigte sich bezüglich des Auftretens eines Schlaganfalls in Fällen mit oder ohne Protektion ein ähnliches Bild wie in der Gesamtkohorte. Bei US-amerikanischen Patientinnen und Patienten jedoch konnte bei insgesamt etwas geringerer Schlaganfall-Inzidenz (2,6 % vs. 3,3 % non-US) und etwas höherer „disabling“ Schlaganfall-Inzidenz (1,5 % vs. 1,0 % non-US) durch den Einsatz des Sentinel Systems eine signifikante Reduktion von Schlaganfällen im Allgemeinen (2,6 % auf 1,3 %, p = 0,045) sowie von schwerwiegenden „disabling“ Schlaganfällen (1,5 % auf 0,4 %, p = 0,018) erreicht werden.