Die DECAF-Studie überzeugt durch ein zeitgemäßes, pragmatisches Studiendesign, das die klinische Versorgungssituation nach Kardioversion realistisch abbildet. Ergänzend zu früheren qualitativ hochwertigen Beobachtungsdaten liefert sie erstmals vergleichsweise robuste prospektiv-randomisierte Evidenz, dass moderater Kaffeekonsum nach Kardioversion nicht proarrhythmisch wirkt – möglicherweise sogar protektiv ist.
Als relevante Limitation ist zu nennen, dass lediglich klinisch detektiertes Vorhofflimmern oder -flattern erfasst wurde, ohne systematisches, kontinuierliches Rhythmus-Monitoring. Damit bleibt offen, inwiefern asymptomatische bzw. subklinische Episoden durch den Kaffeegenuss beeinflusst werden, was wiederum für die Arrhythmie-induzierte Kardiomyopathie etc. relevant sein könnte. Zudem wurde Vorhofflattern nur bei rund 6 % der Teilnehmenden dokumentiert, sodass hierzu keine belastbare Beurteilung möglich ist.
Insgesamt zeigt DECAF elegant, dass moderate Mengen koffeinhaltigen Kaffees bei stabilen Patientinnen und Patienten nach Kardioversion sicher, ggf. sogar protektiv sind.
Ein Gedanke zuletzt: Da die Optimierung der Lebensqualität bei der Behandlung von Menschen mit VHF eine wesentliche Rolle spielt, lässt sich für echte „Kaffee-Fans“ noch über das Timing des Konsums spekulieren: Techniken wie das verzögerte Koffeintrinken am Morgen oder Mikrodosierung wird aufgrund einiger Studien nachgesagt, unerwünschte Wirkungen abzumildern und die kognitiven Vorteile länger aufrechtzuerhalten.