Bei der sekundären (funktionellen) Mitralklappeninsuffizienz (SMI) wird zwischen atrialem und ventrikulärem Phänotyp unterschieden anhand von 4 Schlüsselkriterien:
Atriale SMI
1. LVEF ≥50 % ohne regionale Wandbewegungsstörungen
2. Keine oder milde Dilatation der LV-Kavität
3. Mitral-Annulus-Dilatation (AP >35 mm)
4. Vergrößerte LA (LAVI >34 ml/m2)
Bei symptomatischer hochgradiger atrialer SMI trotz optimaler medikamentöser Therapie wird neuerdings eine Mitralklappen-OP und VHF-Ablation (falls indiziert) empfohlen, und ein linker Vorhofverschluss (LAAO) kann in Erwägung gezogen werden (IIaB). Bei symptomatischen Personen, die nicht für eine OP geeignet sind, kommt die M-TEER in Betracht nach Optimierung der medikamentösen Therapie und falls indiziert Rhythmuskontrolle (IIbB).
Ventrikuläre SMI
1. LVEF <50 % mit oder ohne regionale Wandbewegungsstörungen
2. Restriktiv geöffnete Klappensegel mit Tethering
3. Normale Klappenmorphologie
4. Zentraler Regurgitationsjet
Bei hämodynamisch stabilen, symptomatischen Personen mit hochgradiger ventrikulärer SMI und LVEF ≤50 % wird die M-TEER zur Verbesserung der Lebensqualität und Verringerung von Herzinsuffizienz-Hospitalisierungen empfohlen, falls trotz leitliniengerechter medikamentöser Therapie spezifische klinische und echokardiographische Kriterien erfüllt sind (IA).