Die randomisierte TRISCEND-II-Studie hat bei Patientinnen und Patienten mit hochgradiger Trikuspidalklappeninsuffizienz gezeigt, dass die kathetergestützte Implantation einer Evoque-Herzklappe (TTVR) einer rein medikamentösen Therapie signifikant überlegen ist und überzeugend die Symptomatik verbesserte.2
Zudem zeigte sich für die mit der Prothese behandelten Patientinnen und Patienten eine fast vollständige Elimination der Trikuspidalklappeninsuffizienz. Die jetzt vorgestellte Substudie ging der Frage nach, welchen Effekt diese nahezu vollständige Elimination der Trikuspidalklappeninsuffizienz auf das Remodeling und die Funktion des rechten Herzens nach einem Jahr hat.
Insgesamt wurden 400 Personen in TRISCEND II eingeschlossen und 2:1 in die beiden Gruppen randomisiert (TTVR: n=267 und Kontrollgruppe: n=133). Nach einem Jahr standen n=224 bzw. n=104 Personen zur Nachbeobachtung zur Verfügung. Die zahlreichen echokardiographischen Parameter wurden zentral in einem Core Lab ausgewertet.
Nach einem Jahr lag bei 95,3 % eine milde oder keine residuelle Insuffizienz nach TTVR mit Evoque vor. Damit einhergehend war eine signifikante Verbesserung der Venenstauung zu beobachten. Die erfolgreiche Reduktion der Trikuspidalklappeninsuffizienz hatte ein rechtsventrikuläres Reverse Remodeling nach einem Jahr zur Folge mit einer signifikanten Reduktion des RV-Diameters, der RV-Fläche bzw. des RV-Volumens. Zudem zeigten die Autoren, dass die vorlastabhängige systolische RV-Leistung, wie TAPSE, FAC, RVFWS und 3D-RVEF erwartungsgemäß abnahmen. Allerdings besserte sich das rechts- und linksventrikuläre Schlagvolumen sowie die Herzleistung signifikant.
Die echokardiographischen 1-Jahresergebnisse der TRISCEND-II-Studie bei Patientinnen und Patienten mit hochgradiger symptomatischer Trikuspidalklappeninsuffizienz untermauern die Wirksamkeit des TTVR im Vergleich zur alleinigen medikamentösen Therapie und zeigen, dass es zu einem Reverse Remodeling des RV kommt mit einer reduzierten Rückwärtsstauung im venösen System sowie mit signifikanten Verbesserungen des Vorwärtsschlagvolumens und des Herzzeitvolumens.
Auch wenn die TRISCEND-II-Studie keinen Effekt der Klappenimplantation auf harte klinische Endpunkte wie Hospitalisierung und Tod nachweisen konnte, so zeigt sich eindrucksvoll, dass die Insuffizienz nahezu vollständig eliminiert und damit ein reverses Remodeling des rechten Herzens sowie eine Verbesserung der rechtsventrikulären Funktion erzielt wird.
