In der SENIOR-RITA-Studie wurden 1.446 Patientinnen und Patienten im Alter von 75 Jahren oder älter eingeschlossen und randomisiert, entweder eine invasive Strategie in Kombination mit optimaler medikamentöser Therapie oder eine rein konservative Strategie mit medikamentöser Therapie allein zu erhalten.
Diese prä-spezifizierte Subanalyse der SENIOR-RITA-Studie untersuchte ältere Patientinnen und Patienten mit Nicht-ST-Hebungsinfarkt (NSTEMI) im Alter ≥75 Jahre, die randomisiert einer invasiven Strategie mit Koronarangiographie, Revaskularisation falls notwendig und optimaler medikamentöser Therapie oder einer konservativen Strategie mit medikamentöser Therapie zugeteilt wurden.
Gebrechlichkeit wurde anhand der Fried-Kriterien definiert, wobei ein Wert von ≥3 als gebrechlich galt. Der primäre Endpunkt war die Zeit bis zum Auftreten von kardiovaskulärem Tod oder nicht-tödlichem Myokardinfarkt. 469 der ursprünglichen 1.446 Patientinnen und Patienten erfüllten das Kriterium, davon wurden 231 im invasiven und 238 im konservativen Arm randomisiert.
Der primäre Endpunkt trat bei 87 Patientinnen und Patienten (37,7 %) in der invasiven Gruppe und bei 70 Patientinnen und Patienten (29,4 %) in der konservativen Gruppe auf (HR 1,21; 95%KI [0,88; 1,67]; p=0,200). Damit zeigte sich bei gebrechlichen älteren Patientinnen und Patienten mit NSTEMI kein Vorteil einer invasiven Strategie im Vergleich zu einer konservativen Strategie im Hinblick auf den kombinierten Endpunkt aus kardiovaskulärem Tod und nicht-tödlichem Infarkt.
Die Studie ist sehr wichtig, weist allerdings eine Limitation auf, nämlich dass in der invasiven Gruppe nur 80 % eine Angiographie und 50 % eine PCI erhielten. Somit bleibt fraglich, inwieweit diese Patientinnen und Patienten tatsächlich konsequent invasiv behandelt wurden.
Zur Übersichtsseite ESC Congress 2025