Die Aortenklappenstenose ist eine der häufigsten Herzklappenerkrankungen und mit einem hohen Risiko für den plötzlichen Herztod verbunden. Bisher galt der chirurgische Aortenklappenersatz als Goldstandard. Das schonendere Katheterverfahren wird bislang insbesondere bei älteren Patientinnen und Patienten mit höherem Operationsrisiko eingesetzt.
Die Einjahresauswertung der DEDICATE-DZHK6-Studie, geleitet durch Prof. Stefan Blankenberg vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, zeigt, dass der kathetergestützte Aortenklappenersatz auch für jüngere Niedrigrisikopatienten und -patientinnen (Durchschnittsalter 74 Jahre) eine gleichwertige Alternative zum chirurgischen Eingriff darstellen kann. Innerhalb des ersten Jahres nach Eingriff waren in der TAVI-Gruppe sogar nur etwa halb so viele Todesfälle und Schlaganfälle aufgetreten wie in der chirurgischen Gruppe (Hazard Ratio 0,53; 95%-KI 0,35–0,79; p < 0,001).
Die Forschenden sind nun gespannt, was die 5-Jahres-Auswertung der Daten ergeben wird. Die industrieunabhängige Studie ist Teil des DZHK-Forschungsprogramms und wurde an 38 deutschen Herzzentren mit 1.414 Patientinnen und Patienten durchgeführt. Die Studienverantwortlichen betonen den Vorbildcharakter der DEDICATE-DZHK6-Studie für die Zusammenarbeit in der Herz-Kreislauf-Medizin, mit Beteiligung von der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK), der Deutschen Gesellschaft für Thorax-, Herz und Gefäßchirurgie (DGTHG), der Deutschen Herzstiftung und des Deutschen Zentrums für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK) im Rahmen der Nationalen Herz-Allianz (NHA).