Was ist eine Kardio-MRT und wie läuft sie ab?

Die Kardio-MRT ist ein bildgebendes Verfahren, das detaillierte Aufnahmen des Herzens liefert und zur Diagnose verschiedener Herzerkrankungen verwendet wird. Aber wie  funktioniert die Kardio-MRT eigentlich? Welche Arten von Herzerkrankungen macht sie sichtbar? Und welche Vorteile bietet die Kardio-MRT im Vergleich zu anderen Methoden?

Von Daniel Zhukov

 

30.07.2024


Bildquelle (Bild oben): adobestock/Valerii Apetroaiei

Wie funktioniert eine Kardio-MRT?

Die Kardio-MRT (Magnetresonanztomographie) ist ein bildgebendes Verfahren zur Untersuchung des Herzens, welches im Gegensatz zu Röntgenaufnahmen für Patientinnen und Patienten vollkommen strahlungsfrei ist. Diese liegen während der Untersuchung in einem röhrenförmigen Scanner, der Magnetfelder erzeugt und Radiowellen aussendet. Die Signale werden von dem Körpergewebe zurückgesendet und von einem Computer zu detaillierten 3D-Bildern verarbeitet.

 

Wie genau ist eine Kardio-MRT bei der Erkennung von Herzerkrankungen?

Die Kardio-MRT bietet eine exzellente räumliche Auflösung und Gewebekontrastierung des Herzens, wodurch sich auch die Wandbewegung des Herzens und die herznahen Gefäße präzise beurteilen lassen. In der Praxis ist das Verfahren also nicht nur schonender – ein Eingriff in den Körper findet nicht statt –, sondern liefert auch eine hohe Erfolgsquote bei der
(Früh-)Erkennung von Herzerkrankungen. 

 

 

Wie unterscheidet sich eine Kardio-MRT von anderen bildgebenden Verfahren?

Im Vergleich zu anderen bildgebenden Verfahren wie der Echokardiographie oder der Computertomographie (CT) bietet die Kardio-MRT mehrere Vorteile:

 

  • Höhere Gewebeauflösung: Die MRT liefert detaillierte Bilder der Herzstruktur und -funktion.

  • Kein Strahlenrisiko: Da keine Strahlung wie bei Röntgenaufnahmen verwendet wird, ist das Verfahren besonders sicher.

  • Vielseitigkeit: Es ermöglicht die Beurteilung sowohl der Morphologie, also der äußeren Gestalt des Organismus, als auch der Funktion des Herzens in einer einzigen Untersuchung.

     

Welche Arten von Herzerkrankungen können mithilfe einer Kardio-MRT sichtbar gemacht werden?

Die Kardio-MRT ist besonders effektiv bei der Diagnose und Überwachung einer Vielzahl von Herzerkrankungen:

 

  • Koronare Herzerkrankung (KHK): Verengungen oder Blockaden der Herzkranzgefäße können präzise dargestellt werden.

  • Kardiomyopathien: Strukturelle Veränderungen und Funktionsstörungen des Herzmuskels, wie dilatative oder hypertrophe Kardiomyopathien, können erkannt werden. Bei der dilatativen Kardiomyopathie ist der Herzmuskel dauerhaft erkrankt; bei der hypertrophen Kardiomyopathie ist der Herzmuskel verdickt.

  • Herzklappenerkrankungen: Anomalien der Herzklappenfunktion werden sichtbar gemacht.

  • Myokarditis: Entzündungen des Herzmuskels können diagnostiziert und deren Ausmaß bestimmt werden.

  • Herztumoren: Gutartige und bösartige Tumoren im Herzbereich können identifiziert und klassifiziert werden.

     

Wann kommt eine Herz-MRT in Frage?

Eine Kardio-MRT wird in verschiedenen klinischen Szenarien eingesetzt, um detaillierte Informationen über die Herzstruktur und -funktion zu erhalten. Sie kommt insbesondere in folgenden Fällen in Frage:

 

  • Unklare Brustschmerzen: Wenn die Ursache von Brustschmerzen durch andere diagnostische Methoden nicht eindeutig geklärt werden kann. 

  • Bei bekannten oder vermuteten Herzerkrankungen: Kardiomyopathien, Koronare Herzkrankheit, Herzklappenerkrankungen, Myokarditis, Herztumoren.

  • Vorbereitung auf Herzoperationen: Zur Planung von komplexen Herzoperationen, bei denen eine genaue Kenntnis der Herzstrukturen wichtig.

     

Vorbereitung und Durchführung eines Kardio-MRT

Vor einem Kardio-MRT sollten bestimmte Vorbereitungen getroffen werden, um die Qualität der Bilder zu maximieren und Risiken zu minimieren. Dazu gehören:

 

  • Medizinische Anamnese: Erhebung der Krankengeschichte und Information über bestehende Herzschrittmacher oder Metallimplantate.

  • Nüchternheit: In einigen Fällen kann es erforderlich sein, vor der Untersuchung nüchtern zu sein.

  • Beruhigungsmittel: Bei Bedarf können Beruhigungsmittel verabreicht werden, um die Untersuchung angenehmer zu gestalten.

     

Welche Vorteile bietet eine Kardio-MRT bei der Diagnose von Herzerkrankungen?

Die Kardio-MRT bietet zahlreiche Vorteile bei der Diagnose von Herzerkrankungen:

 

  • Früherkennung: Subtile Veränderungen im Herzgewebe können frühzeitig erkannt werden.

  • Präzision: Hohe Genauigkeit bei der Darstellung von Herzstrukturen und -funktionen.

  • Komplementär zu anderen Methoden: Kann in Kombination mit anderen diagnostischen Verfahren verwendet werden, um ein umfassendes Bild zu erhalten.

     

Risiken und Nebenwirkungen einer Kardio-MRT

Die Kardio-MRT ist ein sicheres Verfahren, jedoch können in seltenen Fällen Nebenwirkungen auftreten, wie:

 

  • Allergische Reaktionen: Auf das Kontrastmittel, das manchmal verwendet wird.

  • Platzangst: Durch die enge Röhre des MRT-Scanners.

  • Metallimplantate: Bestimmte Metallimplantate können die MRT beeinträchtigen und Risiken darstellen.

     

Anwendung der Kardio-MRT-Ergebnisse in der Behandlung

Die durch die Kardio-MRT gewonnenen Informationen sind entscheidend für die Planung und Anpassung der Behandlung von Herzerkrankungen. Sie ermöglichen eine genaue Bewertung der Herzfunktion und helfen Medizinerinnen und Medizinern, die bestmögliche Therapie für Betroffene zu bestimmen.

 

Weitere informative Artikel dazu finden Sie auf unserer Übersichtsseite Herzinfarkt

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