Die Hauptergebnisse der randomisierten EVOLVED-Studie wurde zusammen mit der EARLY-TAVR-Studie in einer Late Breaking Clinical Trials Session auf dem TCT Kongress 2024 in Washington vorgestellt.²,³ Beide Studien hatten zum Ziel das bisherige Abwarten bei asymptomatischer hochgradiger Aortenklappenstenose zu hinterfragen und randomisierten hierfür Patientinnen und Patienten 1:1 zu einem frühzeitigen Klappenersatz oder einem konservativen Therapieansatz.
Die EARLY-TAVR-Studie zeigte in einem Kollektiv von 901 Patientinnen und Patienten eindeutig, dass entgegen der bisherigen Leitlinienempfehlungen eine frühzeitige TAVI gegenüber einem konservativen Therapieansatz mit einer signifikant geringeren Rate des kombinierten primären Endpunktes, bestehend aus Mortalität, Schlaganfällen oder ungeplanten kardiovaskulären Hospitalisationen, verbunden war (26.8 % vs. 45.3 %; HR 0,50; p<0,001). Der Effekt war primär getrieben durch eine deutlich erhöhte Anzahl ungeplanter Hospitalisationen im konservativen Arm.²
Die EVOLVED Studie, welche nur jene asymptomatischen Patientinnen und Patienten, die auch einen Nachweis myokardialer Fibrosierung im MRT aufzeigten, untersuchte, konnte keinen Effekte eines interventionellen oder chirurgischen Klappenersatzes auf den kombinierten primären Endpunkt, bestehend aus Mortalität oder ungeplanten kardiovaskulären Hospitalisationen, zeigen.3 Obschon der primäre Endpunkt verfehlt wurde und kein Effekt eines frühzeitigen Klappeneingriffs hinsichtlich der Mortalität gezeigt werden konnte, wurde ein 63 % geringeres Risiko für ungeplante Hospitalisierungen (HR 0,37; 95%KI 0,16-0,88) beobachtet.
Eine Meta-Analyse, die 4 randomisierte Studien mit insgesamt 1.427 Patientinnen und Patienten inkludierte, zeigte folglich, dass ein frühzeitiger Aortenklappenersatz mit einem signifikant geringeren Risiko für ungeplante kardiovaskuläre Hospitalisationen oder Schlaganfälle verbunden war.4 Weitere Analysen aus dem EARLY-TAVR-Kollektiv asymptomatischer AS-Patientinnen und -Patienten zeigte zudem, dass insbesondere spezifische Subgruppe, wie beispielsweise jene, die sich mit einem sog. „Acute Valve Syndrome“ vorstellen, deutlich erhöhte Eventraten aufwiesen und von einem frühzeitigen Klappeneingriff profitieren.5 Vor diesem Hintergrund wurde diese Substudie der EVOLVED Studie mit großem Interesse erwartet.