Die stenosierende koronare Herzkrankheit (KHK) entsteht durch die Verengung oder den Verschluss der Herzkranzgefäße, die den Herzmuskel mit sauerstoffreichem Blut versorgen. Diese Verengungen werden meist durch Arteriosklerose, umgangssprachlich auch als Arterienverkalkung bezeichnet, verursacht, bei der es zu Ablagerungen von Fetten, Kalk und Bindegewebe in den Gefäßwänden kommt. Während viele Betroffene typische Symptome wie Brustschmerzen oder ein Engegefühl in der Brust verspüren, kann die KHK auch ohne erkennbare Anzeichen verlaufen und bleibt somit oft unentdeckt. Besonders Frauen zeigen oft unspezifische Symptome oder eine nicht-stenosierende KHK, was die Diagnose erschwert.
In einigen Fällen sind die Verengungen der Herzkranzgefäße nicht so ausgeprägt, dass sie unter normalen Alltagsbedingungen spürbare Beschwerden verursachen. Der Körper kann zudem durch die Bildung von Umgehungskreisläufen (Kollateralen) den Blutfluss teilweise kompensieren. Zudem können unspezifische Symptome wie Müdigkeit oder leichte Atemnot leicht anderen Ursachen zugeschrieben oder übersehen werden. Besonders bei älteren Menschen, Diabetikern und Frauen tritt die KHK häufiger ohne die typischen Symptome auf. Prof. Dr. Korosoglou: „Frauen leiden bei einer KHK häufiger unter Symptomen wie Übelkeit, Erschöpfung, schleichender Kurzatmigkeit oder Schmerzen im Oberbauch statt unter den klassischen Brustschmerzen.“
Auf Grund dessen könne die Diagnose erschwert sein und verspätet gestellt werden, so Prof. Dr. Korosoglou weiter. „Das kann sehr ungünstige Folgen haben, die im schlimmsten Fall zum Tod führen können.“
Das Fehlen von Symptomen bedeutet nicht, dass keine Gefahr besteht. Eine unerkannte KHK kann zu schwerwiegenden Komplikationen führen, darunter:
Herzinfarkt: Ein plötzlicher Verschluss einer Koronararterie kann zum Absterben von Herzmuskelgewebe führen.
Herzrhythmusstörungen: Durch die beeinträchtigte Durchblutung können elektrische Leitungsstörungen im Herzen auftreten.
Herzinsuffizienz: Eine chronische Unterversorgung des Herzmuskels kann dessen Pumpfunktion beeinträchtigen.
Prof. Dr. Korosoglou: „Gerade Frauen ohne typische Symptome sollten frühzeitig zum Kardiologen gehen. Eine Abklärung mit EKG, Herzultraschall, einer Stressechokardiographie oder einer kardialen Computertomographie kann notwendig sein. Falls eine relevante KHK vorliegt, sollten Medikamente wie Statine und Thrombozytenaggregationshemmer frühzeitig eingesetzt werden.“
Mehrere Faktoren erhöhen das Risiko für die Entstehung einer KHK:
Prof. Dr. Korosoglou: „Eine gesunde Lebensweise kann helfen. Eine mediterrane Ernährung mit viel Gemüse, Obst und wenig tierischen Fetten ist empfehlenswert. Außerdem sollte man sich mindestens dreimal pro Woche sportlich betätigen. Ein gelegentliches Glas Wein ist in Ordnung, aber der Alkoholkonsum sollte in Maßen erfolgen.“
Weitere informative Artikel dazu finden Sie auf unserer Übersichtsseite koronare Herzkrankheit.