Da jede einzelne der etwa 5.300 in Zigaretten enthaltenen, chemischen Substanzen auf unterschiedliche Weisen mit dem menschlichen Körper interagiert, sind auch die schädlichen Auswirkungen des Rauchens auf das Herz vielfältig. Von den prominentesten Giftstoffen in Zigaretten schädigen besonders Nikotin und Kohlenmonoxid das Herz direkt.
So erklärt Prof. Dr. Gielen: „Im Herz-Kreislaufsystem beschleunigt Nikotin beschleunigt den Herzschlag und führt durch eine Verengung peripherer Blutgefäße zu einer Erhöhung des Blutdrucks. Da der Blutdruck wesentlich die sog. Nachlast des Herzens bestimmt, muss das Herz beim Raucher mehr arbeiten. Durch Nikotin wird damit ein bestehender Bluthochdruck verschlimmert, bei bisher Gesunden seine Entwicklung begünstigt. Hoher Blutdruck wiederum ist der Hauptrisikofaktor für einen Schlaganfall.“
Kohlenmonoxid wiederum belastet den Herzkreislauf indem es sich, anstelle von Sauerstoff, an das Hämoglobin im Blut bindet und so die Kapazität des Blutes reduziert, den lebenswichtigen Sauerstoff zu transportieren. Das begünstigt bei einer bereits bestehenden, koronaren Herzerkrankung auch die Entstehung eines Herzinfarktes, wie der Experte warnt.
„Weitere negative Wirkungen des Rauchens auf das Herz-Kreislaufsystem – wie der Erhöhung des gefäßschädigenden Cholesterins LDL im Blut oder das erhöhte Thromboserisiko – sind multifaktoriell und hängen auch mit reaktiven Sauerstoffverbindungen (sog. Radikalen) zusammen, die mit dem Tabakrauch aufgenommen werden“, warnt Prof. Dr. Gielen.