Zu den beliebten Empfehlungen gehören: Nehmen Sie grundsätzlich die Treppe statt des Aufzugs. Fahren Sie möglichst mit dem Fahrrad ins Büro. Steigen Sie eine Haltestelle eher aus und gehen zu Fuß weiter. Oder machen Sie beim Zähneputzen Kniebeugen. „Das ist alles ‚nice to have‘“, so Prof. Halle, „dennoch sind insbesondere richtige Ausdauereinheiten wichtig für das Herz-Kreislauf-System.“
Vielen Herzmedizinerinnen und Herzmedizinern gilt Ausdauertraining als wichtigstes „Herz-Kreislauf-Medikament des 21. Jahrhunderts“. Bei einem Ausdauertraining soll eine körperliche Leistung über einen längeren Zeitraum erreicht und sich anschließend schnell erholt werden können. Je besser die körperliche Ausdauer ist, desto mehr wird das Herz entlastet. Der Grund: Die Muskulatur, insbesondere die der Beine und des Rumpfes, wird gestärkt. Dies führt zu einer Optimierung des Energiestoffwechsels und einer verbesserten Blut- und Sauerstoffversorgung. So wird jede körperliche Belastung besser toleriert. Auch die Mikrodurchblutung des Herzens steigt, weil sich ein stärker verzweigtes Netzwerk der kleinsten Gefäße – also der Mikrogefäße – ausbildet. Wer regelmäßig aktiv ist und sein Herz-Kreislauf-System fordert, trainiert seine Ausdauer, die Zusammenarbeit von Herz und Lunge, Blutzirkulation und Muskulatur.
Geeignete Ausdauersportarten sind zum Beispiel Nordic-Walking, Wandern, Radfahren und Schwimmen. Wie intensiv und in welcher Taktung trainiert wird, kann jeder genau an die eigenen Bedürfnisse anpassen. Prof. Halle: „Das Training kann sehr gut mit leichtem Krafttraining kombiniert werden – aber der Schwerpunkt für die Herzgesundheit sollte beim Ausdauertraining liegen.“