Sven Wassmann · Maria Rubini Gimenez · Salvatore Cassese · Alexander Ghanem · Stefanie Schüpke · Peter Ong · Stephan Henrik Schirmer · Holger Thiele · Julinda Mehilli*
* Für die Kommission für Klinische Kardiovaskuläre Medizin
Die aktuelle ESC (European Society of Cardiology)-Leitlinie zum akuten Koronarsyndrom (ACS) von 2023 beschreibt das ACS als ein Krankheitsspektrum und fasst daher erstmals die Empfehlungen zum Management von Patienten* mit ST-Hebungsinfarkt und Nicht-ST-Hebungs-ACS in einer Leitlinie zusammen. Die Leitlinie hat neue Therapiekonzepte und umfangreiche Studiendaten evaluiert und gibt unter anderem Empfehlungen für eine individuelle antithrombotische Therapie, Zeitpunkt und Vollständigkeit der Myokardrevaskularisation, Bedeutung der intrakoronaren Bildgebung und Physiologie, Myokardinfarkt mit nicht-obstruktiven Koronararterien (MINOCA) sowie spezielle klinische Szenarien und unterstreicht darüber hinaus die Bedeutung der Sekundärprävention und der Einbeziehung der Patienten in die Behandlungsentscheidungen. Insgesamt gibt die sehr umfassende Leitlinie klare Empfehlungen zu Diagnostik, initialem Management, invasiven und revaskularisierenden Strategien sowie zur nichtmedikamentösen und medikamentösen Therapie der Patienten mit ACS für die Akutphase, den Zeitraum der ersten 12 Monate nach ACS und insbesondere auch für die Langzeittherapie.
Wassmann S., Rubini Gimenez M., Cassese S., et al.
Kommentar zu den Leitlinien (2023) der ESC zum Akuten Koronarsyndrom (ACS)
Kardiologie 2024 18:458–469
https://doi.org/10.1007/s12181-024-00705-9
ESC Guidelines for the management of acute coronary syndromes