Die koronare Herzkrankheit gehört zu den häufigsten Herzkrankheiten. Sie kann zu Herzinfarkt und Herztod führen. Welche Symptome sie zeigt und wie sie behandelt werden kann.
Die koronare Herzkrankheit gehört zu den häufigsten Herzkrankheiten. Sie kann zu Herzinfarkt und Herztod führen. Welche Symptome sie zeigt und wie sie behandelt werden kann.
Von Kerstin Kacmaz
Bildquelle (Bild oben): iStock / Pijitra Phomkham
Bei einer koronaren Herzkrankheit (KHK) sind die Koronararterien – also die Gefäße, die das Herz mit Sauerstoff versorgen – durch sogenannte Verkalkungen verengt. Diese Form der Durchblutungsstörung bezeichnet man in der Fachsprache als Atherosklerose. Sie entsteht häufig infolge anderer Erkrankungen, wie Bluthochdruck, Diabetes oder durch erhöhte Cholesterinwerte.
Die Verkalkungen innerhalb der Arterie bestehen aus sogenannten Plaques, die sich aus Bindegewebe, Kalk und Fett bilden. Diese Ablagerungen verringern den Durchmesser der Arterien, wodurch der Blutfluss eingeschränkt wird. Infolgedessen kann es passieren, dass die Sauerstoffversorgung des Herzens nicht mehr ausreichend gewährleistet ist. Das macht sich bei Betroffenen mit einem Engegefühl und/oder Schmerzen in der Brust bemerkbar. In der Medizin bezeichnet man dies als Angina Pectoris.
Die Schmerzen strahlen oftmals auch in den linken Arm, Nacken oder Rücken aus, aber auch bis in den Kiefer oder Oberbauch. Diese Anzeichen müssen ernst genommen und schnell der Rettungsdienst alarmiert werden – insbesondere, wenn die Schmerzen bei Ruhe bestehen, denn die KHK kann auch zum Herzinfarkt und/oder zum Herztod führen.
Die KHK wird grundsätzlich in zwei verschiedene Stadien unterteilt:
Bei der nicht-stenosierenden KHK ist der Blutfluss in den Koronararterien nur bedingt beeinflusst. Es kann keine mangelnde Blutversorgung eines Organs – eine sogenannte Ischämie – nachgewiesen werden. Das Herz wird weiterhin mit genügend Sauerstoff versorgt. In der Regel verspüren die Betroffenen in diesem Stadium keine Beschwerden, wie beispielsweise Brustschmerzen. Allerdings kann sich dieser Zustand im weiteren Verlauf zu einer stenosierenden KHK entwickeln.
Bei der stenosierenden KHK ist der Blutfluss innerhalb der Koronararterien so weit eingeschränkt, dass eine Ischämie, also die mangelnde Blutversorgung des Herzens, vorliegt. In der Regel wird eine KHK auch erst in diesem Stadium diagnostiziert, da die Betroffenen vorher keine Symptome verspüren und daher auch keine Untersuchung erfolgt.
Es gibt bestimmte Risikofaktoren, die das Entstehen einer KHK begünstigen können. Dazu zählen:
Die stenosierende KHK geht in der Regel mit den typischen Angina-Pectoris-Symptomen einher. Neben starken Schmerzen im Brustbereich verspüren Patienten ein Engegefühl in der Brust oder ein Brennen hinter dem Brustbein. Die Schmerzen treten vor allem bei körperlicher Bewegung auf. Das liegt daran, dass der Herzmuskel bei Belastung mehr Sauerstoff benötigt, als er aufgrund der verengten Arterien in diesem Moment bekommt. Das führt zu einer Übersäuerung des Herzmuskelgewebes, die letztendlich die Schmerzen auslöst. Die Schmerzen bei einer Angina Pectoris strahlen häufig in den linken Arm, teilweise aber auch bis in den Nacken, Hals, Rücken, Kiefer, Zähne oder in den Oberbauch aus.
Treten die Symptome in Ruhe und ohne Belastung auf, sollte der Rettungsdienst alarmiert werden.
Kardiologinnen und Kardiologen unterscheiden zwischen einer stabilen und einer instabilen Angina Pectoris.
Ob eine stabile KHK vorliegt, kann in der Regel schon bei der Erstuntersuchung des Patienten oder der Patientin geklärt werden. Medizinerinnen und Mediziner empfehlen hierzu folgende Kriterien:
Anhand dieser drei Kriterien können Mediziner eine KHK feststellen oder ausschließen:
Weiterhin wird die stabile KHK je nach Beschwerdegrad in vier Klassen unterteilt:
Das primäre Ziel bei der Therapie einer KHK ist es, die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern und das Fortschreiten der Erkrankung aufzuhalten, um das Herzinfarktrisiko zu vermindern. Eine Heilung der KHK ist nicht möglich, es lassen sich jedoch die Symptome, zum Beispiel die Angina Pectoris, wirkungsvoll behandeln. Folgeerscheinungen wie der Herzinfarkt können dadurch erfolgreich vermieden werden.
Dies geschieht in der Regel mithilfe einer medikamentösen Behandlung, beispielsweise mit ASS zur Blutverdünnung, Statinen zur Senkung der Cholesterinwerte und Betablockern zur Kontrolle der Herzfrequenz.
Massiv verengte Stellen in den Koronararterien können auch mittels eines Herzkatheters wiedereröffnet werden. Bei dem Kathetereingriff wird ein kleiner Ballon an der Spitze des Katheters angebracht und in die verengte Arterie vorgeschoben. Dort wird der Ballon aufgepumpt und die an der Stelle befindlichen Ablagerungen „wegsprengt“. Gängig ist auch die Implantation eines Stents, um das Gefäß dauerhaft offen zu halten.
Grundsätzlich gilt aber: Um das weitere Fortschreiten der KHK zu verhindern, ist ein gesunder Lebensstil unerlässlich.
Es ratsam, die Risikofaktoren durch eine Anpassung des eigenen Lebensstils zu minimieren, unabhängig davon, ob die KHK auf genetischen Ursachen basiert oder nicht.