Welche Medikamente helfen bei akuten Symptomen der koronaren Herzkrankheit?
Wenn bei körperlicher Belastung plötzlich Schmerzen oder ein Engegefühl hinter dem Brustbein auftreten, können sogenannte Nitro-Sprays schnell Abhilfe schaffen. Darin sind wirksame Nitrate enthalten, die die Blutgefäße erweitern. „In der Regel sollten die Symptome nach der Einnahme innerhalb weniger Sekunden wieder verschwinden“, sagt Prof. Thiele. Experten raten, dass Patientinnen und Patienten mit einer KHK die Medikamente für Notfall-Situationen immer bei sich tragen sollten.
Wann kommt bei einer KHK eine Herzkatheteruntersuchung zum Einsatz?
Liegt ein hochgradiger Verdacht auf eine koronare Herzkrankheit mit instabiler Angina Pectoris vor, setzen Medizinerinnen und Mediziner häufig eine Herzkatheteruntersuchung ein, die sogenannte Koronarangiographie. Es handelt sich um ein invasives Verfahren, das gleichzeitig Diagnose und Behandlung der Gefäßverengungen ermöglicht. Dabei wird ein dünner Schlauch über die Pulsader an der Leiste oder am Handgelenk bis zu den Herzkranzgefäßen vorgeschoben. Unter ständiger Kontrolle durch Röntgenstrahlung wird Kontrastmittel in das Blutgefäß gespritzt, um verengte Stellen aufzuspüren und den Schlauch richtig zu platzieren. „Wird eine Verengung gefunden, kann sie auch direkt behandelt werden. Dafür führt man durch den Katheter einen Draht bis zur Engstelle, weitet die Verengungen auf und setzt einen Stent“, sagt Prof. Thiele. Der Stent besteht aus einem ringförmigen Metallnetz, mit dem die betroffene Stelle dauerhaft geweitet und stabilisiert wird.
Kann die koronare Herzkrankheit auch operiert werden?
Ist die Erkrankung weit fortgeschritten, gibt es die Möglichkeit einer Bypass-Operation. „Dabei werden die Verengungen in den Gefäßen umgangen“, erklärt Prof. Thiele. In der Regel wird dabei eine Brustwandarterie hinter der Engstelle mit dem betroffenen Herzkranzgefäß verbunden. Zusätzlich können Verkalkungen der Herzkranzgefäße durch eine Vene aus dem Bein oder eine Arterie aus dem Unterarm überbrückt werden. Der Körper kann den Verlust dieser Gefäße an der Entnahmestelle ausgleichen. „Heutzutage wird hauptsächlich mit arteriellen Bypässen gearbeitet“, sagt der Kardiologe.
Wie können Patientinnen und Patienten den Therapieerfolg beeinflussen?
Durch die regelmäßige Einnahme ihrer Medikamente und die Anpassung des Lebensstils können Patientinnen und Patienten aktiv dazu beitragen, dass die Therapie erfolgreich ist. Die Ursachen für eine koronare Herzkrankheit sind zu einem Großteil beeinflussbar. Das heißt: durch einen Rauchstopp, ausreichend Bewegung, ausgewogene Ernährung (zum Beispiel mediterrane Diät) und das Reduzieren von Stress können Patientinnen und Patienten dafür sorgen, dass ihre Lebensqualität erhalten bleibt und die Krankheit nicht weiter voranschreitet.
Wann müssen Patientinnen und Patienten mit KHK sofort behandelt werden?
Die Behandlung der koronaren Herzkrankheit sollte sofort stattfinden, wenn die Symptome auch im Ruhezustand auftreten. Dann sollten Sie sofort den Rettungsdienst alarmieren. Denn durch die Erkrankung kann es auch zu einem Herzinfarkt kommen, der zeitnah im Krankenhaus behandelt werden sollte. Schlimmstenfalls droht sogar ein plötzlicher Herztod.