Welche Vorteile haben die SGLT2-Inhibitoren bei einer Herzinsuffizienz?
Die SGLT2-Hemmer wurden ursprünglich zur Blutzuckersenkung entwickelt. „Dann hat man überraschend festgestellt, dass Patientinnen und Patienten weniger häufig wegen einer Herzinsuffizienz ins Krankenhaus müssen“, berichtet Prof. Marx. „Ein reiner Zufallsbefund.“ Menschen mit einer Herzinsuffizienz werden sonst beispielsweise häufig wegen einer akuten Verschlechterung von Symptomen wie Schwindel, Atemnot oder Wasseransammlungen in den Beinen oder der Lunge im Krankenhaus behandelt.
Durch die SGLT2-Hemmer wird der gesamte Stoffwechsel umgestellt. „Es wird mehr Urin ausgeschieden und damit auch eingelagertes Wasser, zum Beispiel aus den Beinen. Das scheint ein Mechanismus zu sein, der auch zur Entlastung des Herzens führt“, erklärt Prof. Marx. Wenn der Körper überschüssiges Wasser ausscheidet, sinkt unter anderem das Blutvolumen und das Herz muss weniger stark pumpen. Eine ganze Reihe solcher Effekte führen zu den günstigen Wirkungen der SGLT2-Hemmer auf die Herzinsuffizienz. Die genauen Wirkmechanismen sind aber noch unklar. Kein Grund übrigens für Patientinnen und Patienten, sich Sorgen zu machen. „Es zählt die Wirkung“, sagt Prof. Marx. Und die ist in Studien nachgewiesen worden. „Wahrscheinlich ist es auch nicht ein einziger Mechanismus, schließlich ist der Körper ein komplexes System.“