Die kardiopulmonale Reanimation (CPR) ist ein zentrales Thema in der Intensivmedizin. Trotz fortschrittlicher Techniken und besserer Schulungen ist die Mortalitätsrate bei plötzlichem Herzstillstand weiterhin alarmierend hoch. Daten des kürzlich vorgestellten German Cardiac Arrest Register aus Leipzig zeigen, dass die Laienreanimationsquote in Deutschland aktuell bei 60 % liegt. Dennoch versterben 70,5 % der Patientinnen und Patienten, die außerhalb des Krankenhauses einen Herzstillstand erleiden. Die meisten von diesen, nämlich 70 %, litten bereits an Herzkreislauf-Erkrankungen.
Um die Überlebensrate zu erhöhen, ist es entscheidend, die Rettungskette zu optimieren. Hierzu gehören schnellere Reaktionszeiten und eine verbesserte Aus- und Weiterbildung der Rettungsdienste. Denkbar ist auch der Einsatz innovativer Technologien wie Drohnen zur Bereitstellung von Defibrillatoren. Hürden könnten hierbei Regularien, Flugsteuerung, Tageszeit und Wetter darstellen. Vielversprechender scheint mir da die Verwendung von Reanimationshilfen, wie dem Lucas®-System zu sein. Diese Geräte entlasten das medizinische Personal, indem sie den rhythmischen Druck auf den Brustkorb automatisieren und so die Qualität der CPR erheblich verbessern können.
Darüber hinaus gibt es vielversprechende Ansätze zur Verbesserung der postreanimationsmedizinischen Versorgung. Hier möchte ich das CARL-System erwähnen, die Abkürzung steht für controlled automatic reperfusion of the whole body. Es kontrolliert automatisch den O2 und CO2-Gehalt im Blut, und kühlt den Körper relativ schnell und effektiv. Zudem erzeugt es einen pulsierenden Blutfluss. Somit sollen sich neurologische Schäden verhindern und Organe besser durchbluten lassen. Allerdings ist die Datenlage noch sehr gering und das System wird sich in Studien noch beweisen müssen, bevor man klare Empfehlungen aussprechen kann.