Altersbedingte Unterschiede beim Takotsubo-Syndrom: Ergebnisse des multizentrischen GEIST-Registers

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PD Dr. Ibrahim El-Battrawy, Bochum, und PD Dr. Thomas Stiermaier, Lübeck

Hintergrund

Die Stresskardiomyopathie (Takotsubo Syndrom) ist eine akut einsetzende passagere Funktionsstörung des Herzens. Die Symptome gleichen denen eines Myokardinfarkts. Die genaue Ursache der Erkrankung ist nicht gänzlich geklärt. Das Takotsubo Syndrom (TTS) kann mit mehreren Komplikationen wie z.B. Thromboembolien, kardiogener Schock mit Indikation einer invasiven Beatmung, Rhythmusstörungen, plötzlicher Herztod und Mortalität assoziiert sein. Die Prognose des TTS wurde vor längerer Zeit als günstig eingeschätzt. Jedoch zeigen neue Studien, dass Patient:innen mit TTS eine gleich hohe Mortalität haben, wie Patient:innen mit einem akuten Myokardinfarkt.

 

Ziele und Methoden

Ziel der folgenden Analyse war es eine Analyse über klinische Eigenschaften und Prognose bei TTS Patient:innen entsprechend der Alterseinteilung vorzunehmen. Insgesamt wurden 2479 TTS Patient:innen in dem Internationalen GEIST-Register eingeschlossen. Die Patient:innen wurden in verschiedenen Altersgruppen eingeteilt (<45 Jahre (2.3%), 45-64 Jahre (25.1%), 65-74 Jahre (29.4%) und ≥75 Jahre (42.6%)). Der primäre Endpunkt war die kardiovaskuläre und nicht-kardiovaskuläre Mortalität zwischen den verschiedenen Altersgruppen. Sekundäre Endpunkte waren TTS-verbundene Komplikationen während des stationären Aufenthalts.

 

Ergebnisse

In Bezug auf die demographischen Eigenschaften waren Junge Patient:innen (<45 Jahre) mehr Männer, litten mehr an physische Trigger fürs TTS und hatten mehr apikale TTS-Form im Vergleich zu den anderen Altersgruppen. Es zeigte sich eine signifikant reduzierte linksventrikuläre Pumpfunktion bei älteren TTS Patient:innen im Index-Aufenthalt verglichen mit anderen Altersgruppen, welche im Lang-Zeitverlauf sich wieder normalisierte und nicht mehr signifikant unterschiedlich war.

Während des Krankenhausaufenthalts litten junge Patient:innen mehr intra-hospitale Komplikationen im Vergleich zu den anderen Altersgruppen (32.8% vs 23.4% vs 27.4% vs 31.9%, p=0.01), jedoch war die Sterblichkeit im Krankenhaus signifikant höher bei älteren Patient:innen (≥75 Jahre) im Vergleich zu anderen Altersgruppen (0%, 1.6%, 2.9% and 5%, p=0.001).

Ältere Patient:innen hatten mehr Komorbiditäten wie z. B. koronare Herzkrankheit, Diabetes mellitus, Vorhofflimmern, arterielle Hypertonie, Lungenerkrankungen, Karzinome und neurologische Erkrankungen.

Des Weiteren war die Langzeitsterblichkeit (Follow-up im Median 480 Tage [IQR 83-1510 Tage]) signifikant höher bei älteren Patient:innen 5.6%, 6.4%, 11.3% and 22.3%, log-rank p<0.001, Abbildung 1) 

 

Schlussfolgerung

Zusammenfassend scheint TTS bei jungen Patient:innen selten zu sein, jedoch leiden junge Patient:innen mehr Komplikationen während des Krankenhausaufenthalts im Vergleich zu anderen Altersgruppen, obwohl ältere Patient:innen eine höhere intrahospitale als auch Langzeitmortalität aufzeigen.

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