Die Arrhythmogene Mitralklappe – Prädiktoren für das Auftreten ventrikulärer Arrhythmien und plötzlichem Herztod bei Patienten mit Prolaps und Disjunktion der Mitralklappe

https://doi.org/10.1007/s00392-024-02526-y

Marie-Sophie Giebel (Heidelberg)1

1Universitätsklinikum Heidelberg Heidelberg, Deutschland

 

Hintergrund: Die arrhythmogene Mitralklappe geht morphologisch mit einem Prolaps und einer Disjunktion sowie funktionell mit einem gehäuften Auftreten ventrikulärer Arrhythmien und plötzlichen Herztoden einher. In dieser Studie sollten relevante Prädiktoren identifiziert werden, die auf einen gefährlichen Verlauf einer arrhythmogenen Mitralklappe hinweisen. Ziel war die Etablierung eines Risiko-Scores für diese Patientengruppen.

Methoden: Im retrospektiven Ansatz wurden Patienten mit arrhythmogener Mitralklappe mit zwei gesunden und altersgleichen Normalkohorten verglichen. Mithilfe der Elektrokardiographie, der Echokardiographie sowie der kardiovaskulären Magnetresonanztomographie (CMR) analysierten wir die Herzmuskelfunktion, Gewebeeigenschaften, das Ausmaß eines Mitralklappenprolaps und einer Disjunktion sowie elektrophysiologische Veränderungen.

Ergebnisse: Insgesamt wurden 47 Patienten (36 Jahre (IQA 25-54), 61 % Frauen) mit arrhythmogener Mitralklappe und 140 altersgleiche gesunde Kontrollpatienten untersucht. 17 der Studienpatienten erlitten in der Vergangenheit einen plötzlichen Herztod. Die restlichen Patienten zeigten zumindest einzelne ventrikuläre Extrasystolen (VES).  Die Studienpatienten zeigten zudem im Vergleich zu den Normalkohorten signifikant längere QTc-Zeiten (437 ± 35 ms), signifikant häufiger biphasische T-Wellen (21%), einen signifikant größeren linken Ventrikel (LV-EDD 53 ± 5 mm) sowie signifikant häufiger Myokardfibrosen (42%) im Sinne eines Late Gadolinium Enhancement (LGE).

Schlussfolgerungen: In dieser Studie präsentierten sich die Studienpatienten mit strukturellen sowie funktionellen linksventrikulären Veränderungen, die mit dem gehäuften Auftreten ventrikulärer Arrhythmien bis hin zum plötzlichen Herztod in Assoziation stehen könnten. Um den prognostischen Vorhersagewert nachgewiesener Veränderungen zu bestimmen, sind weitere prospektive Studien nötig.
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