https://doi.org/10.1007/s00392-024-02526-y
1Universitätsklinikum Schleswig-Holstein Medizinische Klinik II / Kardiologie, Angiologie, Intensivmedizin Lübeck, Deutschland; 2Universitätsklinikum Schleswig-Holstein Dienstleistungszentrum-OP Lübeck, Deutschland
Einleitung: Die interventionelle Kardiologie hat durch technologische Fortschritte und innovative Behandlungsmethoden eine rasante Entwicklung erlebt. Insbesondere gewinnen die minimal-invasiven Interventionen zur Behandlung von Herzklappenerkrankungen, wie die Transkatheter-Klappen-Implantation, zunehmend an Bedeutung.
Methoden: Die Implementierung einer Herzklappenkoordination trägt maßgeblich zur Optimierung und Standardisierung der Behandlungspfade, zur Steigerung der Effizienz, Schonung von Ressourcen und Schaffung von Kapazitäten bei, während gleichzeitig eine gleichbleibend hohe Versorgungsgüte und Sicherheit auch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten gewährleistet wird. Dieses Berufsfeld ermöglicht eine umfassende Betreuung der Patienten vom ersten Kontakt über die Diagnostik und den Eingriff bis hin zur Nachsorge. Dadurch wird die Effizienz des gesamten Behandlungsprozesses gesteigert und die Patientenzufriedenheit erhöht. Zur Analyse der genannten Thesen wurden aktuelle Studien und Fachartikel herangezogen. Hierzu zählen u. a. Arbeiten von Bohmann et. al. J Clin Med. (2022) und Setters, J. et. al. (2024), diese befassen sich mit dem Patientenpfad, der Organisation und den daraus resultierenden Aufgaben.
Ziel: Spezialisierte Koordinatoren sollen durch standardisierte und schlanke Prozesse die Behandlungsabläufe optimieren, insbesondere durch koordinierte prä-, peri- und postoperative Diagnostik, sowie die Anschlussheilbehandlung. Ziel dieser Maßnahmen ist es, die Patientensicherheit zu erhöhen und das Outcome der medizinischen Versorgung zu verbessern.
Ergebnisse: Das Ergebnis trägt ebenfalls dazu bei, die Verweildauer zu verkürzen und die Rehospitalisierung zu vermeiden. Dadurch erhöht sich die Bedeutung der Einführung dieses neuen Berufsfeldes Herzklappenkoordination erheblich und sollte fester Bestandteil eines Herzklappenzentrums sein. Die Analyse der herangezogenen Studien zeigt deutlich, dass die strukturierte Koordination von Herzklappenpatienten durch spezialisierte Herzklappenkoordinatoren zu verbesserten klinischen Ergebnissen führt. Allerdings ist die Evidenz für die Rolle der Herzklappenkoordinatoren und ihre Bedeutung in diesen Behandlungspfaden bislang unzureichend dokumentiert und beschränkt sich weitgehend auf die TAVI-Prozedur. Die vorhandenen Studien, wie die COORDINATE Pilot Study (Bohmann, K., et al. J Clin Med. (2022)), sind Beispiele für die begrenzte Forschungslage.
Schlussfolgerung: Durch die Etablierung einer Herzklappenkoordination wird durch effiziente Nutzung der vorhandenen Ressourcen die Behandlungsqualität gesteigert und folglich das Gesundheitssystem entlastet. Die Herzklappenkoordination ist somit der Schlüsselfaktor zur Erreichung dieser Ziele.